Grevenbroich 25 Jahre engagiert für besseren Radverkehr

Grevenbroich · Seit einem Vierteljahrhundert macht sich die ADFC-Ortsgruppe fürs Radfahren stark. Auch bei der Verkehrsplanung wird sie gehört.

 Engagieren sich für bessere Radfahrbedingungen und Sicherheit für Radler. Wolfgang Pleschka, Detlef Abels und Peter Wimmer (v.l.) vom ADFC.

Engagieren sich für bessere Radfahrbedingungen und Sicherheit für Radler. Wolfgang Pleschka, Detlef Abels und Peter Wimmer (v.l.) vom ADFC.

Foto: NGZ-foto. L. Berns

Rund 10.000 Kilometer legt Wolfgang Pleschka im Jahr auf dem Fahrrad zurück. Aus Sicht des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) ist er Vorbild. "Wir möchten die Menschen aufs Rad bekommen", nennt der Vorsitzende der ADFC-Ortsgruppe Grevenbroich als Ziel. Seit 1991 macht sich der Club in Grevenbroich für den Radverkehr und gute Rahmenbedingungen stark. Morgen, am 25. Niederrheinschen Radwandertag, wird an der Villa Erckens das 25-Jährige gefeiert.

1991 hatten sich Fahrradfreunde als ADFC-Ortsgruppe organisiert. Als erste Sprecher wurden Jürgen Holitschke, Dieter Stürmann und Charlie Fröhlich gewählt. Seitdem werden regelmäßig Radwandertouren organisiert. Heute stehen mehr als 50 geführte Radwanderungen im Jahr auf dem ADFC-Programm. Beliebt sind beispielsweise die Feierabendtouren dienstags ab 18 Uhr.

Doch die ADFC-Ortsgruppe mit knapp 200 Mitgliedern ist viel mehr als nur Freizeitverein. Das Team um Wolfgang Pleschka, die stellvertretenden Vorsitzenden Peter Wimmer und Detlef Abels ist auch in der Verkehrspolitik- und -planung aktiv, setzt sich dafür ein, dass Fahrradfahren einen höheren Stellenwert in der Stadt erhält. 1998 wurden auf Vorschlag des ADFC die ersten sechs Einbahnstraßen für Radler in Gegenrichtung freigegeben, viele weitere folgten. 2005 übernahm die Ortsgruppe die Patenschaft über 28 Kilometer Erftradweg. Ein weiteres Projekt: Die ADFC-ler schwangen sich aufs Rad, um Mängeln auf allen Radwegen festzuhalten und Verbesserungsvorschläge zu machen. Seit 2008 steht die weiterhin gepflegte Datenbank im Internet. Sie ist wichtige Grundlage für den ebenfalls 2008 bei der Stadt eingerichteten Arbeitskreis Radverkehr. "Die Kooperation mit der Stadt ist gut, wir stoßen auf offene Ohren", betont Pleschka, der 2013 Nachfolger von Heiko Fiegl wurde. Ein Erfolg: Auf mehreren Straßen wurde bereits die Benutzungspflicht von Radwegen aufgehoben. Radwege sind aus ADFC-Sicht längst nicht immer die sicherste Lösung, an Einmündungen werde es oft gefährlich.

Der Blick geht nach vorn: Peter Wimmer arbeitet an einem Online-Fahrrad-Stadtplan. Zudem erhofft sich der ADFC viel von der angestrebten Aufnahme von Grevenbroich in die Arbeitsgemeinschaft Fußgänger- und fahrradfreundlicher Kommunen, die Stadt bereitet ihre Bewerbung vor. Die Aufnahme bedeute, "dass Fahrrad- und Fußgängerverkehr gleichwertige Verkehrsarten neben dem motorisierten Verkehr werden", so Pleschka.

Morgen wird aber erst einmal am Niederrheinischen Radwandertag Jubiläum gefeiert. Der Grevenbroicher Startpunkt wurde an die Villa Erckens verlegt, zwei 29 und 38 Kilometer lange Routen stehen zur Auswahl. Um 12 Uhr führt Peter Wimmer im Rahmen des Jubiläumsprogramms eine Café-Tour nach Romerskirchen - mit Halt im Café im Kreislandwirtschaftsmuseum Sinsteden. Um 15.30 Uhr gibt's (für teilnehmende Radler kostenlose) Führung durch die Dauerausstellung des Museums der Niederrheinischen Seele. Ab 17 Uhr steigt auf der Wiese hinter dem Museum das Jubiläums- und Ehrenamtlerfest von Stadt und ADFC

(NGZ)
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