Goch Zwei neue Aldi-Märkte für Goch

Goch · Der Discounter Aldi will sich nicht nur an der Pfalzdorfer Straße ansiedeln, schon vorher wird ein zweiter Markt gebaut: am Südring /Ecke Weezer Straße. Altgebäude werden abgerissen. Die Stadt Goch bestätigte einen Bauantrag.

Goch: Zwei neue Aldi-Märkte für Goch
Foto: Evers Gottfried

goch Noch bevor Aldi, wie das Unternehmen der Rheinischen Post kürzlich bestätigte, an der Pfalzdorfer Straße aktiv wird, soll eine andere Örtlichkeit Zuhause für den Discounter werden: die Ecke Südring / Weezer Straße. Stadt Goch und das Unternehmen bestätigten die Nachricht. "Uns liegt ein Bauantrag der Firma Aldi für die Weezer Straße vor", sagte auf Anfrage der RP Stadtsprecher Torsten Matenaers. Man freue sich auf die Ansiedlung. Wer meint, dort sei doch zu wenig Platz für den Supermarkt, hat im Prinzip Recht - aber die Fläche wird sich erheblich vergrößern. Der Eigentümer des Geländes, auf dem der seit Jahren leerstehende Netto-Markt steht, erklärte der RP, die straßenseitigen alten Häuser würden von ihm erworben und abgerissen. Dann ist Platz genug.

Die Eigentümer sind inzwischen wohl alle überzeugt worden, ihre Immobilien abzugeben. Auch die Mieter wissen Bescheid und sehen sich schon nach neuen Wohnungen um, die sie im kommenden Jahr beziehen können. Ohnehin stehen die Häuser schon jetzt großenteils leer.

Die Lage ist für Aldi interessant: leicht über den Ring zu erreichen und mit genügend Parkraum. Mitbewerber Lidl logiert schräg gegenüber an der Weezer Straße. Aus der Innenstadt wird der Laden durchaus auch fußläufig zu erreichen sein.

 Die Häuserreihe wird abgerissen, um Platz für den neuen Supermarkt zu schaffen.

Die Häuserreihe wird abgerissen, um Platz für den neuen Supermarkt zu schaffen.

Foto: Anja SETTNIK

Der frühere Netto-Markt war jahrelang nicht zu vermarkten - zu klein für heutige Discounter, zu groß und zu isoliert für die meisten Non-Food-Anbieter, heißt es. Letztgenannte ziehen Fachmarkt-Komplexe vor, in denen die Kunden von einem Geschäft ins andere springen können. Aldi hingegen braucht vor allem Platz und die schnelle Erreichbarkeit. Die ist am bisherigen Standort an der Gartenstraße nicht ideal. Erschlossen über eine eher schmale Anliegerstraße, gleich neben der Zufahrt eine Bahnschranke - das ist nicht optimal. Weswegen es kein Geheimnis mehr ist, dass diese Adresse in absehbarer Zeit aufgegeben werden soll. Städtebaulich ist mit dem Gelände vermutlich Attraktiveres anzufangen.

Der zweite Standort, den Aldi avisiert, ist bekanntlich eine Fläche an der Pfalzdorfer Straße nahe des Kindergartens Nierspiraten. Dieser Standort wird insbesondere dann interessant, wenn der seit Jahrzehnten ersehnte "Ringschluss" umgesetzt wird. Dann können nicht nur Bürger aus Pfalzdorf und der neuen Siedlung "Neu-See-Land" auf kurzem Weg den Einkaufswagen füllen, sondern auch diejenigen, die über den Ring etwa aus Richtung Klever Straße kommen. Die können dann überlegen, ob sie bei Lidl stoppen oder ein Stück weiter zu Aldi fahren. Ebenso gut können sie natürlich am dann wiederaufgebauten Rewe-Markt anhalten, sich für Netto entscheiden oder einen der Edeka-Märkte aufsuchen.

Unterdessen sind die Sorgen groß, dass der Weggang von Kaufland aus dem Gebäude Auf dem Wall gravierende Auswirkungen auf die anderen Mieter der Immobilie haben könnte. Denn ohne das Zugpferd des SB-Warenhauses, das insbesondere bei Niederländern sehr beliebt ist, werden sicher deutlich weniger Kunden kommen. Für Medimax, Deichmann und die kleineren Geschäfte dürfte es ganz wesentlich sein, dass schnell ein adäquater Ankermieter gefunden wird, der wieder Kundschaft in großem Maße anzieht. Ende Juni, so die Kaufland-Geschäftsführung, wird Goch aufgegeben. Und rund 70 Menschen, für die jetzt ein Sozialplan erstellt wird, verlieren ihren Job.

(RP)
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