Goch/Siebengewald "Ziegengrippe": Verdachtsfall im Kreis Kleve

In einem Betrieb mit 3900 Ziegen in der benachbarten Gemeinde Siebengewald (NL) ist Q-Fieber festgestelllt worden. Die auch als "Ziegengrippe” bekannte bakterielle Erkrankung kann bei Tieren und Menschen auftreten. In der Kreisverwaltung Kleve ist der Fall bekannt.

Ob es im Kreis Kleve auch den Fall eines an Q-Fieber erkrankten Menschen gibt, konnte Kreissprecher Eduard Großkämper am Mittwoch nicht bestätigen. "Wir haben bislang lediglich die Information eines hier lebenden Niederländers, der nach Aussagen seines niederländischen Arztes an Q-Fieber erkrankt sein soll. Eine offizielle Meldung liegt dem Kreis bislang aber nicht vor”, so Großkämper. Man versuche, mit dem Arzt Kontakt aufzunehmen.

Keine Rohmilch an Verbraucher

Q-Fieber kann insbesondere bei Ziegen, Schafen und Rindern auftreten. Infizieren sich Menschen damit, ist mit Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Abgeschlagenheit und auch grippeähnlichen Anzeichen zu rechnen. Nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft infiziert sich der Mensch hauptsächlich durch Staub und Tröpfchen über die Atemwege, so das Kreisveterinäramt. Gefährdet seien somit vorrangig Personen, die mit infizierten Tieren in Kontakt kommen, wie Landwirte, Tierärzte, Schäfer und Schlachthauspersonal. Das Risiko, durch eine lebensmittelbedingte Infektion, zum Beispiel durch Rohmilch an Q-Fieber zu erkranken, sei nicht völlig auszuschließen. Die Krankheit ist in Deutschland meldepflichtig.

Milchviehhalter im Kreis werden noch einmal darauf hingewiesen, dass die direkte Abgabe von unerhitzter Rohmilch an Verbraucher beim Kreisveterinäramt anzuzeigen ist. Vor der Abgabe dieser Milch müssen Tierhalter beispielsweise ihre Kühe durch eine Tankmilchprobe auf Q-Fieber untersuchen lassen. Erst nach Bestätigung, dass keine Infektion vorliegt, kann die Hofmilchabgabe erfolgen.

Wie die niederländische Presseagentur ANP meldete, soll heute bei dem Betrieb in Siebengewald überprüft werden, wie viele der Geißen trächtig sind. Sie sollen am Freitag gekeult werden. Der Erreger wird beim Geburtsvorgang freigesetzt.

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