Goch Weezer Kirchplatz soll schöner werden

Goch · Die Gemeinde versucht den Spagat: Zum einen soll der Platz an der St.-Cyriakus-Kirche autofrei werden, zum anderen sollen alte und gehbehinderte Menschen genügend Parkraum vorfinden. Reaktionen auf Pläne für das Kirchenumfeld.

 Zu den vielen Ideen zur Aufwertung des Weezer Kirchplatzes gehört, die Stufen und die Poller im Vordergrund zu entfernen und dahinter einen kleinen Bereich zum Parken zu schaffen. Richtung Pfarrhaus wird der Platz autofrei.

Zu den vielen Ideen zur Aufwertung des Weezer Kirchplatzes gehört, die Stufen und die Poller im Vordergrund zu entfernen und dahinter einen kleinen Bereich zum Parken zu schaffen. Richtung Pfarrhaus wird der Platz autofrei.

Foto: privat

Weezes Ortskern soll attraktiver werden. Das gilt für den bereits modernisierten Cyriakusplatz und die Verbindungsstraße Richtung Alter Markt, und um den Alten Markt selbst, dessen Umbau fürs kommende Jahr ansteht. Noch ein ganz zentraler Platz steht im Mittelpunkt des Interesses: das Kirchenumfeld der Pfarrkirche St. Cyriakus. Um dessen Umgestaltung ging es in einer gemeinsamen Sitzung von Bauausschuss und Kirchenvorstand, die jetzt im großen Saal des Pfarrheims stattfand.

Pastor Klaus Martin Niesmann hat an die Fläche insbesondere einen Wunsch: Sie soll autofrei werden. "Ich möchte, dass Kinder hier gefahrlos zum Beispiel Ball spielen können und dass der Platz ein Ort der Begegnung wird." Laut Niesmann besuchen jede Woche rund 250 Kinder die Angebote der Pfarrgemeinde, es finden Spielgruppen für Kleinkinder statt, hinzu kommen die Gottesdienste - viele Menschen also, die gefährdet seien, von einem Auto angefahren zu werden. "Weil die Planung der Gemeinde dahin geht, den Platz autofrei zu gestalten, haben wir die Ideen positiv aufgenommen", sagt Elisabeth Voßmöller, die stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands. Dass dafür immerhin keine (offiziellen) Parkplätze wegfallen, stelle sie durchaus zufrieden.

Das nämlich ist im Moment das Hauptproblem: Wild durcheinander zu parken ist rund um die Weezer Pfarrkirche fast der Normalzustand. Manche Einheimische parken einfach, wo Platz ist, Auswärtige haben es schwer, überhaupt zu erkennen, wo geparkt und gefahren werden darf und wo nicht. Das Planungsbüro Seeling & Kappert aus Wemb hat sich gemeinsam mit der Verwaltung Gedanken gemacht und diese in mehrere Zeichnungen gefasst. Die bei der Politik nicht einmütig gut ankamen. Denn der Wunsch, das Kirchenumfeld autofrei zu gestalten, beißt sich mit dem Wunsch, möglichst viel Parken im Ortskern zuzulassen. Rund 20 Parknischen soll es (auch) in Zukunft rund um die Kirche geben. Nicht viel, wenn zum Beispiel feierliche Messen, Beerdigungen oder Orgelkonzerte stattfinden. Und viele Besucher nicht weit laufen wollen oder können. Stefan van Loon (FDP) äußerte zwar die Ansicht, die Leute könnten ruhig ein paar Schritte tun und etwa vom Cyriakusplatz aus über die neu Verbindungsstraße Richtung alter Ortskern laufen. Aber die meisten Teilnehmer der Runde waren sich einig darin, dass die Leute gerade dies eben nicht wollen. Auch Bürgermeister Ulrich Francken betonte, eine Fußgängerzone wäre der Tod des Ortskerns.

Alfons van Ooyen (SPD) übte die härteste Kritik: "Mir fehlt ein Gesamtkonzept für die Neugestaltung." Seiner Ansicht nach müsse der Umbau des Alten Marktes einbezogen werden. Mit "riesigem Aufwand" sei viel zu wenig zu erreichen. CDU-Fraktionschef Guido Gleißner wünscht sich eine große Mehrheit für die Planung, denn die Neugestaltung werde Bestand für 25, 30 Jahre haben. Landschaftsgärtner Christoph Kappert wiederum empfiehlt, die alte Eibenhecke um die Kirche zu entfernen und durch eine aufgelockerte Bepflanzung abzulösen. Die könne entweder abwechslungsreich mit Blühpflanzen und Immergrünem erreicht werden oder ruhiger mit nur wenigen unterschiedlichen Gewächsen. In jedem Fall weichen müsse die alte Kirsche. Kappert kann sich einen erhöhten Sitzplatz nahe der Mauer vorstellen.

Das Pflaster soll nach der bisherigen Planung größtenteils erhalten bleiben. Wo jetzt Treppenstufen und Drempel sind, soll die Zufahrt Richtung Kaplanei entstehen; die Drempel, die den autofreien Bereich sichern, werden versetzt.

(RP)
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