Uedem Weber eröffnet Uedemer Fliegenkirmes

Uedem · Noch bis Dienstag lädt das Volksfest zu Entenangeln, Kesseltanz und mehr ins Zentrum der Schustergemeinde. Heute gibt es beim Familientag ermäßigte Preise, den Abschluss bildet morgen das Höhenfeuerwerk.

 Der skeptische Gesichtsausdruck war unangebracht: Nur zwei Schläge benötigte der erfahrene Fassanstecher und Bürgermeister der Schustergemeinde, Rainer Weber.

Der skeptische Gesichtsausdruck war unangebracht: Nur zwei Schläge benötigte der erfahrene Fassanstecher und Bürgermeister der Schustergemeinde, Rainer Weber.

Foto: KLAUS-Dieter Stade

Da zeigte sich die langjährige Erfahrung, immerhin zwölf Jahre, die Bürgermeister Rainer Weber - zünftig gekleidet in Jeans und Lederschürze über der Strickweste - vorweisen kann: Mit zwei Schlägen und ohne einen Tropfen zu vergießen, schlug er am Samstagnachmittag souverän den Zapfhahn ins Bierfässchen, zapfte dann gekonnt die Gläser voll mit dem Gerstensaft und stieß mit den Bürgern und Schaustellern auf eine fröhliche Fliegenkirmes an.

Zuvor hatte Dirk Janssen, Vorsitzender des Schaustellerverbandes Kleve-Geldern, die Kirmesbesucher begrüßt und sich bei den Mitarbeitern der Stadt für die gute Zusammenarbeit bedankt. Nur die Temperaturen seien mit neun Grad eher geeignet für die Eröffnung eines Weihnachtsmarktes. "Aber Hauptsache, es ist trocken während der Kirmestage", hoffte er. "Besseres Wetter gibt es doch gar nicht", schmunzelte der Bürgermeister, als pünktlich zur Eröffnung die Sonne hinter den Wolken hervorkam. Er dankte dem Heimat- und Verkehrsverein Uedem, federführend dem zweiten Vorsitzenden Michael Lehmann, für die Vorbereitung des Zapfanstichs und lud speziell zum sonntäglichen Frühschoppen ins Festzelt ein. "Unsere Schützenbruderschaft St. Agatha wird 400 Jahre alt, das wird an diesem Tag gefeiert", so Rainer Weber. Außerdem wurde die Schützenkönigin Maria-Theresia Dohmen inthronisiert.

 Der Kesseltanz gehört zu den beliebtesten Attraktionen in Uedem. "Ein bisschen was Wildes", so Besucher Julian Trappe.

Der Kesseltanz gehört zu den beliebtesten Attraktionen in Uedem. "Ein bisschen was Wildes", so Besucher Julian Trappe.

Foto: Stade, Klaus-Dieter (kds)

Weber dankte den Schaustellern für ihre besonderen Aktionen: die "Happy Hour" zu Beginn der Kirmes, den Familientag am Montag mit ermäßigten Preisen an allen Geschäften und dem großen Höhenfeuerwerk am Dienstagabend bei Einbruch der Dämmerung. Mit der "Oldiethek mit Disco-Power", organisiert vom Uedemer Turn- und Schwimmverein 1964, wurden am Freitag die Kirmestage im Festzelt am Ostwall eingeläutet. "Mit rund 700 Besuchern war die Veranstaltung gut besucht", erzählte Michael Lehmann. "Es wurde bis weit nach Mitternacht gemütlich gefeiert."

Auf die "Happy Hour" am Samstag hatten Julian Trappe und Jannic Schmidt gewartet. "Wir wollen auf den Kesseltanz, Autoscooter und die Raupe - alles, was ein bisschen wild ist", meinte der elfjährige Julian. Jannic hatte am 1. Oktober Geburtstag. "Ich habe mein Geburtstagsgeld für die Kirmes gespart", sagte der Elfjährige. Gerade in der "Happy Hour" konnten sie so richtig sparen. Der Andrang beim "Kesseltanz" war groß, konnte man sich hier doch günstig einen "Chip-Vorrat" anlegen, weil acht Stück in dieser Zeit nur zehn Euro kosteten. Beim Autoscooter bekam man sogar zehn Chips für zehn Euro und bei der Raupe sparte man ebenfalls, denn hier hieß es: "Einmal zahlen - zweimal fahren!" Auch sonst punkteten die Schausteller mit Angeboten: 19 Mal Entenangeln gab es für fünf Euro, 45 Schuss auf Sterne und Röhrchen für zehn Euro, Frikadelle, Zuckerwatte und die Fahrt auf dem Kinderkarussell ab einem Euro.

Neben den Besuchern fühlen sich auch die Schausteller sehr wohl auf der Fliegenkirmes in Uedem. Seit 20 Jahren steht Sabine Normann auf dem Markt mit dem "Entenangeln". "Das ist sehr gemütlich hier", sagte sie. Fast 40 Jahre hat Marianne Kühn - früher mit ihren Eltern - mit ihrer Schießbude einen Standort auf der Fliegenkirmes. "Ich habe für drei Jahre unterbrochen, da hat mir etwas gefehlt", sagte sie. Andreas Bürger begann 1998 mit einem Crepewagen. "Das ist hier ein kleiner Ort, man kennt sich über die Jahre. Es ist ein bisschen so, als wenn man nach Hause kommt."

(moha)
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