Goch Volksbank hält Bilanzgewinn konstant

Goch · Die Vertreterversammlung stimmt einer Dividende von vier Prozent zu. Vorstand Johannes Janhsen schließt für die Zukunft Negativzinsen nicht aus. Konrad Pieper und Andrea Scheddina als Mitglieder des Aufsichtsrats bestätigt.

 175 stimmberechtigte Vertreter und zahlreiche Gäste aus der Region folgten am Mittwoch der Einladung der Volksbank an der Niers in die Bofrost-Halle in Straelen. Den Vorstand entlasteten sie bei einer Gegenstimme.

175 stimmberechtigte Vertreter und zahlreiche Gäste aus der Region folgten am Mittwoch der Einladung der Volksbank an der Niers in die Bofrost-Halle in Straelen. Den Vorstand entlasteten sie bei einer Gegenstimme.

Foto: voba

Keine einfachen Zeiten für Banken, oder wie Johannes Janhsen, Vorstand der Volksbank an der Niers, formulierte, ein "weiterhin herausfordendes Marktumfeld": Nach der Schließung von Zweigstellen im vergangenen Jahr berichtete er auf der Vertreterversammlung in Straelen von einem "wirtschaftlich soliden Jahr". Das Plus bei Kundeneinlagen und Kreditgeschäft war noch höher als im Vorjahr, so dass der Jahresüberschuss mit 6,8 Millionen Euro und der Bilanzgewinn mit 4,4 Millionen Euro auf Vorjahresniveau liegen. Rund 2,4 Milliarden Euro haben die Kunden bei der Volksbank an der Niers und ihren Partnern angelegt - dies bedeutet eine Steigerung um 7,3 Prozent. "Mit diesen Ergebnissen sind wir zufrieden, denn sie schaffen die Basis, um den Herausforderungen zu begegnen", so Janhsen. Zufrieden waren auch die Vertreter der Mitglieder: Ohne Nachfragen wurden die Vorstände Johannes Janhsen und Wilfried Bosch (bei einer Gegenstimme) und Aufsichtsrat entlastet. Die Dividende beträgt wieder vier Prozent. Zudem wurde das Eigenkapital deutlich gestärkt.

Sinkende Zinsergebnisse mit Erlösen aus risikoreichen Geschäften zu kompensieren, das komme für die Volksbank nicht in Frage, betonte Janhsen. Die Bank selbst müsse Negativzinsen für ihre Anlagen bezahlen. Angesichts dieser anhaltenden Entwicklung schloss Johannes Janhsen für die Zukunft auch Negativzinsen für Kundeneinlagen nicht aus. Man werde die Betroffenen in dem Fall aber frühzeitig informieren und über alternative Anlagen sprechen. Zudem müsse geprüft werden, ob es einen nicht betroffenen Sockelbetrag geben wird.

Die Bilanzsumme ist gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro angewachsen. Damit zählt die Volksbank an der Niers zu den größten 50 Volksbanken und Raiffeisenbanken der insgesamt rund 1000 Genossenschaftsbanken.

Intensiv widmete sich Janhsen dem Thema Digitalisierung. Man müsse sie als Chance sehen. "Sie ist Innovation im Vollgasmodus", so der Bankvorstand. Zugleich betonte er aber auch die Werte der Volksbank als Genossenschaftsbank und die Nähe zu Mitgliedern und Kunden: "Genossenschaftsbanking ist Beziehungsbanking. Es ist der direkte Kontakt mit den Menschen und die tiefe regionale Verwurzelung, die uns auszeichnet." Ohne die Volksbank verliere die Region ein entscheidendes Stück ihrer wirtschaftlichen Kraft. "Unseren Weg mit der Umsetzung unseres Programms 'Voba-Zukunft gestalten' werden wir weiter voranschreiten. Gemeinsam mit Ihnen und für Sie", so Janhsen zum Abschluss .

Souverän leitete Peter Küppers als Aufsichtsratsvorsitzender Versammlung und Wahlen. Konrad Pieper und Andrea Scheddina, die turnusgemäß aus ihrem Amt ausschieden, wurden einstimmig als Mitglieder des Aufsichtsrats bestätigt. Nach dem offiziellen Teil kündigte Küppers Kerstin Schweighöfer an. Die Autorin und Journalistin beschrieb die Unterschiede zwischen Deutschen und Holländern, zum Beispiel beim Thema Wahlen oder beim Radfahren. Aus ihrer Sicht gehen die Niederländer immer davon aus, dass etwas schon gut gehen werde, während die deutsche Seele auszeichne, immer den schlimmsten Fall anzunehmen.

(RP)
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