Uedem Staatssekretärin Brigitte Zypries besucht Paulsberg

Uedem · Die ehemalige Bundesjustizministerin machte sich ein Bild von der Arbeit im Weltraumlagezentrum in Uedem.

Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Brigitte Zypries, besuchte jetzt den Luftwaffenstandort Kalkar/Uedem. Im Mittelpunkt ihres Besuches stand für die Politikerin, die zwischen 2002 und 2009 Bundesjustizministerin war, das Weltraumlagezentrum.

In ihrer Eigenschaft als Parlamentarische Staatssekretärin ist die 61-jährige Politikerin unter anderem Koordinatorin der Bundesregierung für die Deutsche Luft- und Raumfahrt. Auf dem Uedemer Paulsberg wird das Weltraumlagezentrum gemeinsam durch die Luftwaffe und das Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR RFM) betrieben.

Empfangen wurde Zypries durch den Kommandeur des Zentrums Luftoperationen, Generalleutnant Joachim Wundrak, und dem Vorstand des DLR-Raumfahrmanagements, Dr. Gerd Gruppe.

Das Weltraumlagezentrum als ressortübergreifende Dienststelle wird gemeinsam geführt durch Oberstleutnant Thomas Spangenberg und Dr. Gerald Braun, der einer von derzeit fünf Mitarbeitern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt ist, die auf dem Paulsberg Dienst leisten. Die Ressortvereinbarung, die diese Form der Zusammenarbeit in Uedem erst möglich macht, wurde erst Anfang Juli nach dem erfolgreichen Abschluss der Pilotphase unbefristet verlängert. "Diese Vereinbarung stellt die Grundlage für eine weitere, verlässliche Planung dar", so General Wundrak bei seinen Ausführungen.

Brigitte Zypries zeigte sich von der harmonischen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ministerien in Uedem beeindruckt und auch ein wenig überrascht: "Als langjährige Politikerin weiß ich, wie schwer die Abstimmung und die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Ressorts oftmals ist."

Gemeinsam zeigten Oberstleutnant Spangenberg und Dr. Braun der Staatssekretärin auf, was bisher auf dem Paulsberg erreicht wurde und welche Herausforderungen in den kommenden Jahren auf das Weltraumlagezentrum warten. Mit der Entwicklung und Beschaffung eines eigenen Sensors soll sich das Weltraumlagezentrum künftig ein Stück unabhängiger machen von seinen Partnern. "Mit diesem Sensor sind wir in der Lage, Weltraumobjekte selber zu identifizieren und zu katalogisieren", so Oberstleutnant Spangenberg. Dieser Sensor wird zusammen mit dem Weltraumlagezentrum auch den deutschen Beitrag für ein EU-Konsortium darstellen, welches gemeinsam durch Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und Deutschland mit dem Ziel einer europäischen Weltraumüberwachung ins Leben gerufen wurde.

Beim Besuch der Operationszentrale des Weltraumlagezentrums konnte sich Brigitte Zypries einen Eindruck von dem machen, was Soldaten und Mitarbeiter des DLR auf dem Paulsberg mittlerweile leisten. So werden unter anderem regelmäßig Kollisionswarnungen an Satellitenbetreiber erstellt, oder aber Wiedereintrittsvorhersagen an die Behörden zum Schutz der Bevölkerung gegeben. Zuletzt war im Mai dieses Jahres der russische Raumfrachter "Progress M" außer Kontrolle geraten und in die Erdumlaufbahn eingetreten. Teile des Raumfrachters waren dabei nicht verglüht und ins Meer gefallen. Die Experten im Weltraumlagezentrum berechnen solche Wiedereintritte und können somit rechtzeitig warnen, falls Trümmerteile von Satelliten über Deutschland niedergehen sollten.

Brigitte Zypries betonte die gesamtstaatliche Verantwortung für Fragen der Weltraumnutzung und auch die Gefahren, die davon ausgehen.

(RP)
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