Goch Sporthotel wird Flüchtlingsunterkunft

Goch · Mit Zustimmung des Rates wird die Kommune das Objekt in Schravelen anmieten. Es soll ab Februar genutzt werden.

 Mit der Anmietung des früheren Sporthotels will man sich für die Zukunft Kapazitäten für Flüchtlinge sichern.

Mit der Anmietung des früheren Sporthotels will man sich für die Zukunft Kapazitäten für Flüchtlinge sichern.

Foto: MArkus van offern

Die Zahl der Flüchtlinge steigt auch in Kevelaer weiter. Wie berichtet, geht die Verwaltung davon aus, dass in absehbarer Zeit 500 Asylsuchende im Stadtgebiet leben werden. Und auch im kommenden Jahr rechnet die Marienstadt mit weiteren Zuweisungen. Mit der Anmietung des früheren Sporthotels will man sich für die Zukunft Kapazitäten sichern.

Die Verwaltung arbeitet schon länger an einem Konzept, um die Personen auch in Zukunft unterbringen zu können. So wird es an der Ladestraße zwei zusätzliche Container geben, auch das Ex-Jugendheim "Kompass" wird zur Unterkunft umgebaut. "Aber auch das wird auf Dauer nicht auskömmlich sein", erläutert Bürgermeister Dominik Pichler. Daher hat die Verwaltung nach einer Möglichkeit gesucht, um ein größeres Objekt für Flüchtlinge nutzen zu können. Hier ist jetzt eine Entscheidung gefallen. Der Rat ist ohne Gegenstimme dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt, das Sporthotel Schravelsche Heide anzumieten. Der entsprechende Mietvertrag soll jetzt unterschrieben werden. Danach folgt eine Nutzungsänderung für das Gebäude. Parallel soll das Hotel auf die Anforderungen einer Flüchtlingsunterkunft angepasst werden.

Ziel ist, dass das Hotel zum 1. Februar belegt werden kann. Ende Januar verlassen nämlich die Flüchtlinge die Jugendherberge. Da diese eine Notunterkunft des Landes ist, werden sie auf das Kontingent der Stadt angerechnet. Das bedeutet im Klartext: Gibt es diese Notunterkunft nicht mehr, werden der Kommune mehr Flüchtlinge zugewiesen, für die sie selbst zuständig ist. Geschätzt werden es etwa 140 Personen sein, die Kevelaer zusätzlich bekommen könnte.

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"Mit dem Hotel haben wir etwas Luft für die Zukunft und können besser planen", sagt der Bürgermeister. Wie viele Asylsuchende dort unterkommen können, sei noch offen.

Zunächst soll erst einmal nur der eigentliche Hotelkomplex genutzt werden. Denkbar ist allerdings auch, dass später die dazugehörige Tennis- und Soccerhalle zu Unterkünften werden. Doch für diese Anlagen gibt es noch gültige Verträge zur Sportnutzung. Die würden selbstverständlich eingehalten, betont Pichler. Die Anwohner sollen über die Pläne informiert werden. Das war im Rat auch von der Politik gefordert worden. Die Stadt wird das Hotel betreiben. "Uns war wichtig, dass wir ein größeres Objekt anmieten können, um eine Belegung von öffentlichen Turnhallen zu vermeiden", sagt Pichler.

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Wie berichtet, war das Hotel erst vor kurzer Zeit verkauft worden. Der neue Eigentümer hatte es der Stadt bereits einmal als Flüchtlingsunterkunft angeboten. Damals lehnte die Kommune ab. "Jetzt ist uns der Eigentümer beim Mietpreis erheblich entgegen gekommen, dadurch hat es eine Einigung gegeben", erläutert der Bürgermeister.

(RP)
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