Goch Solisten beeindrucken bei Kaffeekonzert im Rathaus

Goch · Drei internationale Studenten der Düsseldorfer Musikhochschule gaben das vorerst letzte Konzert der Reihe. Das Konzert war gut besucht.

Drei internationale Studenten der Düsseldorfer Musikhochschule gaben das vorerst letzte Konzert der Reihe.

Was lockt einen Spanier, einen Portugiesen und eine Chinesin an einem Musikstudium in Deutschland? "Gitarrenspielen ist in China nicht weit verbreitet", sagt Manny Wu. "Kultur wird in Deutschland mehr geschätzt als Zuhause", meinen der Spanier Miguel Angel Lazaro Diaz und der Portugiese Joaquim Santos Simoes. Nun fand im Gocher Rathaus das letzte Kaffeekonzert der Saison statt. Lazaro, einer der drei Solisten, die an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf studieren, spielte ein barockes Preludio von Bach.

Danach folgte eine Sonate des bei uns wenig bekannten spanischen Komponisten Joaquin Turina. Souverän meisterte der Student die stellenweise schnelle Notenfolge in Turinas Komposition. Manny Wu, die bereits in zahlreichen Ländern aufgetreten ist, spielte zuerst Franz Schuberts melancholischen "Aufenthalt" und meisterte anschließend den wilden "Capriccio Diabolico" des Italieners Mario Castelnuovo Tedesco.

Nach einer Kaffeepause, die der Konzertreihe seinen Namen gab, spielte der Portugiese Joaquim Santos Simoes. Der Portugiese wurde dieses Jahr mit dem "Certamen internacional de guitarra Andres Segovia" ausgezeichnet, eine Art Gitarren-Oscar, wie er versichert. Simoes spielte zuerst eine experimentelle Sonate des Spaniers Antonio José. Darauf folgte eine Komposition von Regondi, eigentlich die Variation einer Arie aus "I Montecchi e Capuletti" von Bellini.

Das Konzert war gut besucht. Boguslaw Jan Strobel, einer der Leiter der Konzertreihe, bedauerte allerdings, dass im Publikum kaum junge Zuschauer waren. Das sei leider keine Ausnahme, ergänzt er, und habe nichts mit dem Streetfood-Frühling zu tun, der zur gleichen Zeit vor der Tür des Rathauses stattfand.

Das ist durchaus bedauerlich, denn es war beeindruckend, wie die Gitarristen selbst die schnellsten und schwierigsten Passagen meisterten als wäre es ihre leichteste Übung. Das Spiel der Solisten hätte den einen oder anderen Junggitarristen vielleicht auf den Geschmack gebracht, sich selbst einmal an klassischer Musik auszuprobieren.

(RP)
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