Goch Schüler singen Georgslied

Goch · Die Viertklässler der St.-Georg-Schule beteiligen sich mit einem eigenen Beitrag am Brauchtumsnachmittag. Zum 750-jährigen Bestehen der Stadt Goch bildet die Historie einen Schwerpunkt. Viele Künstler sind beteiligt.

 Daumen hoch für den Auftritt am Sonntag: die Viertklässler der St.-Georg-Schule.

Daumen hoch für den Auftritt am Sonntag: die Viertklässler der St.-Georg-Schule.

Foto: Privat

Das Lied, das die Kinder der St.-Georg-Schule in den vergangenen Wochen einstudiert haben, ist so alt, dass sie selber kaum eine vage Vorstellung davon haben können, wie es zu dieser Zeit in Europa zugegangen ist. Das Georgslied wurde im 9. Jahrhundert geschrieben, als Wikinger wüteten und es Goch noch lange nicht gab. Goch wurde erstmals 1261, also fast 400 Jahre später, belegbar als Stadt erwähnt – und feiert somit in diesem Jahr 750. Geburtstag.

Aus diesem Anlass haben die Viertklässler das Lied gelernt. Es geht um die Bekehrung, die Verurteilung, das Martyrium und die Wunder des Soldatenheiligen Georg – und das alles auf platt. Damit passt es perfekt ins Programm des Brauchtums- und Mundartnachmittages am Sonntag im Kastell. Zwischen 15 und 18 Uhr treten etliche Künstler aus der Region auf. "Ich freue mich sehr, dass die Kinder dabei sind und sich an einem abwechslungsreichen Nachmittag beteiligen", sagt Helmut Lintzen, Chef der KulTOURbühne, die die Veranstaltung organisiert.

Drei Stunden Programm

Rudi Kempkes wird durch das gut dreistündige Programm führen. Es beginnt mit einem Scherenschnittvideo des Heimatvereins über Poortje Jäntje, der als ehemaliger Torwächter die Stadt an die Spanier verraten wollte, allerdings ertappt wurde und seiner Strafe nur dadurch entging, indem er sich selber tötete. Das Video wird erstmals einem größeren Publikum gezeigt.

Anschließend gibt es Beiträge der Kolping-Mundartgruppe (mit Marga Beaupoil, Alwine Kempken und Lambert Behrends), des Kesseler Urgesteins Franz Giesbers, des Allroundtalents Röb Miesen, des Duos "Hilde & Achim" (Verrieth) und des Duos "Pit en Stinn" (Theo und Henny Schreuder). Dem Thema Bräuche und Sitten widmen sich die Volkstanzgruppen aus Nierswalde und Pfalzdorf, das Musik-Duo "Xylo-Fun-Goch" (Claudio und Christoph Krott), außerdem Alwine Kempken bei der Arbeit am Spinnrad. Neben den St.-Georg-Schülern sorgen Norbert Wouters, Walter Hermsen und Günther Hemmers von K6 für musikalische Unterhaltung.

Eingerahmt werden die Auftritte durch die Sonderausstellung "750 Jahre Stadt Goch (1261 bis 2011)" des Heimatvereins, durch eine Fotoausstellung zu alten Kinderspielen von Egon Schönberner und durch eine Sammlung alltäglicher Gebrauchsgegenstände von früher, die u. a. Alois van Ooyen und Meinolf Henkel zusammengetragen haben. Aus dem Fundus des Museums stammen Objekte wie das Modell des Stadttors. Die Stadtbücherei wird an einem Büchertisch Lesestoff zur neu entdeckten Tradition des Einkochens präsentieren.

(RP)
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