Goch Rat: Weeze soll dauerhaft attraktiver werden

Goch · Investitionen in das Neubaugebiet Phillipsen Wiesen, in die Gesamtschule und in die Neugestaltung der Nierspromenade prägen den Haushalt.

 Norbert Thul SPD "Wir werden die Niers in den Mittelpunkt der Freizeitgestaltung bringen"

Norbert Thul SPD "Wir werden die Niers in den Mittelpunkt der Freizeitgestaltung bringen"

Foto: SPD Weeze

Am Ende trübte die FDP dann doch noch die harmonische Grundstimmung der Haushaltsreden zum Jahresabschluss. Nachdem CDU, SPD und Grüne dem Zahlenwerk zugestimmt hatten, führte Stefan van Loon (FDP) aus, dass seine Fraktion den Haushalt nicht mittragen werde. Der Fehlbetrag von rund 2,8 Millionen Euro sei nicht akzeptabel. Man könne nicht mehr ausgeben, als an finanziellen Mitteln zur Verfügung steht. "Wir halten dieses Verfahren für grundsätzlich falsch", so van Loon. Vor allem kritisierte er hier die CDU. Die wolle zu viele Projekte auf einmal umsetzen.

 Guido Gleißner CDU "Wir müssen ein ortsnahes Gewerbegebiet für die Entwicklung kleinerer Gewerbeeinheiten vorantreiben"

Guido Gleißner CDU "Wir müssen ein ortsnahes Gewerbegebiet für die Entwicklung kleinerer Gewerbeeinheiten vorantreiben"

Foto: CDU Weeze

Zuvor hatte CDU-Fraktionschef Guido Gleißner allerdings klar gemacht, dass Investitionen wichtig seien, um Weeze auf Dauer attraktiv zu machen. Daher sei es richtig, das neue Baugebiet Phillipsen Wiesen (Investitionssumme rund zwei Millionen Euro) zu entwickeln. Auch für Gewerbe müssten Flächen zur Verfügung stehen. "Neben der Neuentwicklung des Gewerbegebietes gemeinsam mit der Stadt Goch möchten wir im kommenden Jahr ein ortsnahes Gewerbegebiet für die Entwicklung kleinerer Gewerbeeinheiten vorantreiben", sagte er. Gleichzeitig müsse in Bildung investiert werden. Hier sprach er das Projekt Gesamtschule Kevelaer-Weeze an. "Es ist wichtig, einen attraktiven, kleinen, aber feinen Lernort nach der Grundschule für Schüler nicht nur aus Weeze hier am kleineren Standort zu schaffen", sagte er. Auch die Neugestaltung der Nierspromenade samt Brücke unterstütze die CDU mit Nachdruck.

 Stefan van Loon FDP "Man kann nicht mehr ausgeben, als an finanziellen Mitteln zur Verfügung steht" Jessica Kruchem Grüne "Wichtig ist für uns, dass bei den Themen Jugend, Kultur und Sicherheit nicht gespart wird" Stefan van Loon FDP "Man kann nicht mehr ausgeben, als an finanziellen Mitteln zur Verfügung steht" Jessica Kruchem Grüne "Wichtig ist für uns, dass bei den Themen Jugend, Kultur und Sicherheit nicht gespart wird"

Stefan van Loon FDP "Man kann nicht mehr ausgeben, als an finanziellen Mitteln zur Verfügung steht" Jessica Kruchem Grüne "Wichtig ist für uns, dass bei den Themen Jugend, Kultur und Sicherheit nicht gespart wird" Stefan van Loon FDP "Man kann nicht mehr ausgeben, als an finanziellen Mitteln zur Verfügung steht" Jessica Kruchem Grüne "Wichtig ist für uns, dass bei den Themen Jugend, Kultur und Sicherheit nicht gespart wird"

Foto: nik

Ein Projekt, das auch für die Sozialdemokraten von elementarer Bedeutung für die Entwicklung der Attraktivität des Ortes ist. "Wir werden die Niers in den Mittelpunkt der Freizeitgestaltung bringen und den Rundgang in das Gemeindezentrum den Tierparkbesuchern schmackhaft machen", sagte SPD-Fraktions-Chef Norbert Thul. Einige Positionen des Haushaltes sieht der Genosse aber kritisch. So lehnt Thul die Fortführung des Radweges am Hülmer Deich entlang ab. Das sei zu gefährlich, da der geplante Radweg an der gefährlichsten Kurve ende "und damit einen Unfallschwerpunkt darstellen kann". Auch der Park an der Matthias-Claudius-Straße brauche zwar eine Aufwertung, aber der querende Weg werde übereilt geplant.

Jessica Kruchem von den Grünen sprach von einem flauen Gefühl, mit dem ihre Fraktion manche Entscheidung mittrage. "Demokratie bedarf des Streits, und glücklicherweise sind wir hier in Weeze in der Lage, am Ende des Tages Entscheidungen zu treffen und verlassen nicht kommentarlos den Raum." Vielleicht ein verdeckter Hieb Richtung FDP wegen der geplatzten Jamaika-Verhandlungen in Berlin? Wichtig ist für die Grünen, dass bei den Themen Jugend, Kultur und Sicherheit nicht gespart wird. Etwas Bauchschmerzen habe sie allerdings beim neuen Baugebiet. Dem habe man nur schweren Herzens zugestimmt.

Während die FDP bei der Zustimmung zum Haushalt ausscherte, waren sich alle Fraktionen in einer Sache einig: beim Dank an Bürgermeister, Kämmerer und die Mitarbeiter der Verwaltung für die gute Zusammenarbeit und den Einsatz bei der Aufstellung des Haushalts.

(zel)
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