Goch Radweg-Bau liegt voll in der Spur

Goch · Voraussichtlich Mitte September werden Fahrbahn und Radweg zwischen Pfalzdorf und Bedburg-Hau freigegeben. Wir haben uns vorab schon ein Bild gemacht.

Goch: Radweg-Bau liegt voll in der Spur
Foto: Settnik

goch / bedburg-hau Fahrrad-Pendler zwischen Goch und Kleve können sich freuen: Der Straßenausbau und die Anlage des Radweges entlang der Bahn sind schon weit fortgeschritten. Auf dem bereits aufgebrachten Asphalt des Radwegs ließen die Bauarbeiter die RP schon mal Probefahren.

Unser erster Eindruck: Es wird richtig gut. Der 2,50 Meter breite Radweg gibt auch dem Begegnungsverkehr genügend Raum. Auf der Fahrbahn können auch Autofahrer entspannt bleiben. Sie brauchen nicht mehr fürchten, einem Radler zu nahe zu kommen. Jahrelang hatten Bürger darüber geklagt, dass die auf geradem Weg Richtung Kreisstadt führende Strecke lebensgefährlich sei. Oftmals war es eng geworden, wenn sich Autos und Fahrräder begegneten oder wenn ein Fahrzeug einen Radfahrer überholte. Und im Jahr 2013 gab es tatsächlich einen schweren Unfall. Danach war die zulässige Höchstgeschwindigkeit in dem Bereich von 100 auf 70 Stundenkilometer reduziert worden.

Sicher fühlten sich Radler deswegen dennoch nicht. Nur eines konnte helfen, das war Fachleuten und Bürgern klar: Ein Radweg musste her. Da die Fahrbahn aber schon ohne Radweg stellenweise schmal war, würde der Ausbau aufwendig werden. Zunächst schien das Land nicht bereit, das Ansinnen des Kreises Kleve zu unterstützen, letztlich lenkte Düsseldorf aber ein. Der Kreis trat in Vorleistung und hätte, wie im vergangenen Jahr mitgeteilt wurde, notfalls auch ohne Landesmittel gebaut. Doch der Bewilligungsbescheid kam. Rund eine Million Euro kosten der Bau des Radwegs und die Sanierung der Fahrbahn. Mitte Juni begannen die Arbeiten, in wenigen Wochen sollen sie abgeschlossen sein. "Wir rechnen mit der Fertigstellung Mitte September", sagt Kreis-Sprecherin Ruth Keuken. In diesem Sommer war der Bereich zwischen dem Ortsausgang von Pfalzdorf jenseits der Motzfeldstraße und dem Hauer Grenzweg für jeglichen Verkehr in beiden Richtungen gesperrt. Auf 2,2 Kilometern Länge wurden Fahrbahn und Radspur komplett erneuert.

Frisch glänzt der gerade getrocknete Asphalt auf dem Radweg, Schnüre sind gespannt, um Randsteine setzen zu können. Der Unterbau der Fahrbahn ist fertig, es fehlen noch die oberen Schichten. "Die Fahrbahn war bisher unterschiedlich breit, künftig wird sie durchgängig sechs Meter Breite aufweisen", sagt Keuken. Bäume hätten für den Ausbau nicht gefällt werden müssen.

Ein nie erlebtes Gefühl, ohne jegliche Störung kilometerweit an der Bahnstrecke entlang radeln zu können. Zu den Schienen hin sorgen Bäume und Sträucher für grünen Sichtschutz, direkt am Radweg entlang erstreckt sich ohnehin Wald.

So ruhig wie jetzt wird es nie wieder sein, aber die Strecke düfte dennoch schnell Freunde unter den Radfahrern finden.

(RP)
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