Goch Psychothriller, die unter die Haut gehen

Goch · Kurt Nickel aus Goch hat seinen neuen Krimi veröffentlicht. In "Totenfrucht" geht es um die künstliche Befruchtung mit dem Samen eines Toten. Er will jedes Jahr einen neuen Thriller herausbringen.

 Premiere für Kurt Nickel: Er stellte seinen neuen Thriller bei der Buchmesse in Leipzig vor.

Premiere für Kurt Nickel: Er stellte seinen neuen Thriller bei der Buchmesse in Leipzig vor.

Foto: privat

Bei langen Nachtwachen hat Kurt Nickel immer wieder zum Buch gegriffen. Vor allem die Werke von Bestseller-Autor Konsalik hatten es ihm angetan. Irgendwann fing der Gocher selbst an, zu schreiben. Mit Bleistift und Radiergummi entstanden so die ersten Storys, die sich immer wieder um Mord und die Abgründe der Psyche drehten. Schließlich kaufte er sich eine Schreibmaschine und tippte die handgeschriebenen Texte noch einmal ab. Alles mehr für sich selbst.

Viele Jahre lagerten die Manuskripte im Keller, bis seine Frau sie entdeckte und ganz begeistert von den Entwürfen war. "Die hat mir gesagt: Die musst du einfach wegschicken", erinnert sich Nickel. So brachte der Gocher seinen ersten Pychothriller heraus, weitere folgten, bis Nickel im Jahr 2011 zum Südwestbuch-Verlag wechselte. Seitdem habe die ganze Sache richtig Fahrt aufgenommen. "Die Bücher kommen bestens an, geplant ist, dass wir jedes Jahr ein neues Buch herausbringen", sagt der 60-Jährige. Gerade hat er "Totenfrucht" veröffentlicht. Entwürfe für drei weitere Krimis liegen bereits beim Lektorat. "Ich habe bestimmt Ideen für 20 Bücher", sagt Nickel. An Stoff fehle es ihm nicht. Seit 40 Jahren arbeitet er in der Psychiatrie. "Alles, was in den Krimis vorkommt, habe ich in der ein oder anderen Form tatsächlich so erlebt oder es ist mir so erzählt worden."

Kein Wunder also, dass seine Bücher kein leichter Stoff sind. Zur Lektüre vor dem Einschlafen sind sie nicht unbedingt zu empfehlen. Im aktuellen Buch dreht sich der Plot um die künstliche Befruchtung mit dem Samen eines Toten. Die Idee war Nickel beim Lesen eines Fachartikels gekommen.

Das Buch stellte er auch bei der Leipziger Buchmesse vor. Eine echte Premiere für ihn: "Ich war noch nie auf der Messe, das war schon beeindruckend. Ich bin wie in Trance durch die Hallen gelaufen. Das Angebot ist da einfach überwältigend", berichtet er.

Am Stand des Südwest-Verlages fand er dann auch einige ruhigere Momente, um das ganze Erlebnis genießen zu können. Den ersten Kontakt mit Fans gab es auch. "Einige haben sich am Stand gleich das neue Buch von mir signieren lassen", berichtet Nickel.

Für ihn steht fest, dass er auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder zur Buchmesse kommen wird. Dann wieder mit einem neuen Werk. "Ich habe keine Angst, dass mir die Ideen ausgehen könnten. Jetzt fängt das erst richtig an", meint Nickel.

Und fest steht auch, dass er dem Thriller-Genre treu bleiben wird. "Das ist einfach mein Fach, da kenne ich mich aus. Ich habe schon erlebt, wie es ist, allein zwischen 50 Leuten zu sein. Ich kenne alle Ängste. Auch Todesangst."

(RP)
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