Goch/Kevelaer Politik will Freiparken samstags unterstützen

Goch/Kevelaer · In Goch werden regelmäßig Parkautomaten beschädigt - und auch Kevelaer diskutiert wieder über die Gebühren. Nach der Debatte über die Ladenöffnungszeiten soll nun der Samstag gestärkt werden.

 Vorbild für freies Parken am Samstag ist Wesel. Diese Regelung ist von den Kunden gut angenommen worden.

Vorbild für freies Parken am Samstag ist Wesel. Diese Regelung ist von den Kunden gut angenommen worden.

Foto: Latzel

Die Ladenöffnungszeiten sind in Kevelaer aktuell ein Dauerbrenner. Vor allem geht es um die Öffnung am Sonntag, die nur für bestimmte Geschäfte möglich ist. Wie berichtet, haben Händler sich bereits über teilweise erhebliche Umsatzeinbußen beklagt. Der Verkehrsverein hat nun die Initiative ergriffen, künftig den Samstag bis in die Abendstunden als Einkaufstag anzubieten.

Goch/Kevelaer: Politik will Freiparken samstags unterstützen
Foto: Seybert, Gerhard (seyb)

Unterstützt wird dieser Vorstoß auch von Kommune und Stadtmarketing. Wie berichtet, hatte die Kommune dazu auch die Einzelhändler angeschrieben. Der Einkaufstag am Samstag soll durch einheitliche, verlängerte Öffnungszeiten und kostenloses Parken am Samstagnachmittag flankiert werden. Der Rat müsste dazu einen entsprechenden Beschluss fassen.

Die CDU-Fraktion würde dies nach den Worten ihres Vorsitzende Paul Schaffers unterstützen: "Die CDU steht hinter diesem Vorhaben. Es ist der richtige Schritt zur Stärkung des Kevelaerer Einzelhandels. Wir gehen auch davon aus, dass die wegfallenden Parkgebühren im städtischen Haushalt nicht besonders ins Gewicht fallen." Wünschenswert sei, dass sich möglichst viele Geschäfte beteiligen und dann zumindest samstags einheitliche Öffnungszeiten gelten. Schaffers hofft auf eine schnelle Umsetzung des Vorhabens. Die CDU will dazu noch einen offiziellen Antrag einreichen, der soll aber nur für den Samstagnachmittag gelten. "Wir müssen hier schließlich auch die Finanzen im Auge haben", sagt Schaffers. Durch die Aktion solle der Samstagnachmittag in den Fokus genommen werden.

Die FDP hat bereits einen entsprechenden Antrag an den Bürgermeister gestellt. Sie will die Parkgebühren am Samstag erlassen, wenn sich die Mehrheit der Geschäftsleute an der längeren Samstagsöffnung bis 18 Uhr beteiligt. Durch eine solche Initiative könne sich der innerstädtische Einzelhandel werbewirksam darstellen, und die Aktion des Verkehrsvereins und der Kevelaer Marketing werde nachhaltig unterstützt, so Willi Gerats (FDP).

Die SPD hat ebenfalls einen Antrag in diese Richtung gestellt. Die Sozialdemokraten sprechen allerdings beim Verzicht auf Parkgebühren nur vom Samstagnachmittag.

Strikt gegen einen Erlass der Parkgebühren sind die Grünen. Es gibt dazu zwar noch keinen offiziellen Beschluss der Fraktion. Wolfgang Röhr sieht hier aber die Geschäftsleute in der Pflicht. "Wenn sie meinen, dass die Parkgebühren erlassen werden sollen, dann sollten sie diesen Beitrag auch den Kunden ersetzen", sagt er. Die Stadt sollte nicht auf die Einnahmen verzichten. Er glaubt ohnehin nicht, dass die Parkgebühren die Attraktivität einer Innenstadt ausmachen. "Was helfen kostenlose Parkplätze, wenn es Leerstände gibt?", so Röhr.

Noch keinen Beschluss zu dem Thema gibt es von der KBV. "Wir werden sicher darüber sprechen. Aber um genau Stellung nehmen zu können, müssten wir erst einmal den entsprechenden Antrag sehen", sagt der Fraktionsvorsitzende Günter Krüger.

Bürgermeister Dominik Pichler würde es begrüßen, wenn die Initiative zum Wegfall der Parkgebühren am Samstag Erfolg hätte. Er geht davon aus, dass der Antrag im Mai vom Rat genehmigt werden kann.

(RP)
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