Uedem Neuer Anlauf für Generationenspielplatz

Uedem · Vier Jahre nach ihrer Eröffnung wird aus der Freizeitstätte an der Hohen Mühle doch noch das, was sie ursprünglich hätte werden sollen: ein Treffpunkt mit Angeboten für mehrere Generationen. Heute tagt der Uedemer Rat zu dem Thema.

Uedem: Neuer Anlauf für Generationenspielplatz
Foto: GOTTFRIED EVERS

Es war im Herbst des Jahres 2012 als der Rat Uedem die Bebauung der Fläche hinter der Hohen Mühle auf den Weg brachte. Geplant war, einen Mehrgenerationenspielplatz zu errichten, der für Kinder, Jugendliche und Senioren gleichermaßen ansprechend sein sollte. Aus den 200.000 Euro, die dazu einst im Antrag der FDP-Fraktion (allerdings nur zur Errichtung eines Skaterparks) zu finden waren, wurden zunächst 315.000 Euro.

Uedem: Neuer Anlauf für Generationenspielplatz
Foto: Evers Gottfried

Im Sommer 2013 beschloss der Rat die gemeinsam mit einem Planungsbüro erarbeitete Version, die einen Skaterpark, einen Bikerparcours, einen Bolzplatz mit Kunststoffrasen, einen Aufenthaltsbereich, ein Nebengebäude für Toiletten und einen Kiosk, eine Spielwiese, Tischtennisplatten und eine Boule-Bahn vorsah. Gesamtkosten: 570.000 Euro. Gegenstimmen zwei, Enthaltungen ebenfalls zwei.

Anfang 2014 wurde öffentlich bekannt, dass der "Generationencharakter" der Freizeitstätte wohl in den Hintergrund treten würde. Bereits bei den ersten Bürgerbeteiligungen zu dem Thema Ende 2012 hatte sich der Seniorenbeirat nämlich skeptisch geäußert und die Entfernung vom Ortskern als Hauptargument gegen eine gemeinsam genutzte Freizeitstätte angeführt.

Es folgte der Antrag der SPD, den Bau der Freizeitstätte "unter veränderten Zielsetzungen" fortzuführen und darüber hinaus über einen zusätzlichen Generationenspielplatz im Ortskern nachzudenken. Dafür sollte dann das Geld eingesetzt werden, das durch den Wegfall des Generationencharakters an der Hohen Mühle gespart werden würde. Eine Rechnung, die der Bürgermeister damals schon anzweifelte. Rainer Weber im Februar 2014: "Wenn wir an einem anderen Platz einen Spielplatz für Alt und Jung errichten wollen, wird das auf jeden Fall teurer als die an der Hohen Mühle eingesparte Summe."

Dennoch stimmte der Rat Uedem wenige Tage später bei drei Gegenstimmen und einer Enthaltung dem SPD-Antrag zu. Der umfassendere Ansatz des Projektes an der Hohen Mühle war damit hinfällig. Die Grünen sprachen anschließend von einer verpassten Chance, die FDP meinte: "Wir machen uns doch unglaubwürdig."

Ungeachtet der Kritik ging es anschließend schnell. Schon im Herbst desselben Jahres machten Biker ihre ersten Sprünge und erzielten Kicker ihre ersten Tore auf der riesigen Anlage.

Und die Begeisterung hält bis heute an, bilanziert der Bürgermeister. "Allein schon der Soccerplatz wird sensationell angenommen, da ist eigentlich immer was los", freut sich Weber. Bei den Bikern habe die anfängliche Euphorie hingegen etwas nachgelassen, da müsse man mal Nachforschungen anstellen, "wo die geblieben sind", so Weber. Alternativ könnte überlegt werden, die Sandhügel zu planieren und beispielsweise einen Basketballplatz zu errichten. Doch generell sei man mit der Auslastung der Anlage zufrieden und auch die Kosten für Instandhaltung und Pflege liegen wohl im Planbereich.

Trotzdem wird sich bald etwas ändern an der Freizeitstätte an der Hohen Mühle. Denn am heutigen Donnerstag ist sie wieder einmal Thema im Rat (Beginn 18 Uhr). Sollten die Fraktionen den in den vorherigen Ausschüssen einstimmig getroffenen Empfehlungen folgen, wird aus dem Spielplatz vier Jahre nach seiner Eröffnung und sechs Jahre nach Planungsbeginn also doch noch ein Mehrgenerationenspielplatz.

Eine Einwohnerversammlung zur Errichtung des von der SPD ins Gespräch gebrachten und vom Rat mehrheitlich beschlossenen Mehrgenerationenspielplatzes im Ortskern hatte ergeben, dass dies "nicht gewünscht wird", so die Drucksache. Und weiter: "Vielmehr soll die vorhandene und sehr gut angenommene Freizeitstätte an der Hohen Mühle mit Angeboten für Seniorinnen und Senioren ergänzt werden". Also genau so, wie vor sechs Jahren geplant. Und mittlerweile ist sogar der Seniorenbeirat dafür.

Eine Entwicklung, die Bürgermeister Rainer Weber freut: "Stimmt der Rat zu, müssen wir sehen, wie weit wir mit den 25.000 Euro, die wir für diesen Zweck zurückgestellt hatten, kommen." Denn angedacht ist laut Drucksache nicht nur die Freizeitstätte an der Hohen Mühle zu erweitern, etwa mit einem großen Schachbrett oder Ähnlichem, sondern zusätzlich noch im Ortskern ein Aktivitätsangebot speziell für Senioren zu errichten.

(RP)
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