Goch Neue Rettungswache in Goch eröffnet

Goch · Am Tichelweg wurde das rund 2,3 Millionen Euro teure Gebäude offiziell eingeweiht. In gut einem Jahr Bauzeit entstanden 900 Quadratmeter Nutzfläche. Die alte Wache entsprach nicht mehr den modernen Anforderungen.

 Das gesamte Grundstück umfasst eine Fläche von rund 3200 Quadratmetern.

Das gesamte Grundstück umfasst eine Fläche von rund 3200 Quadratmetern.

Foto: GOTTFRIED EVERS

Wie wichtig eine gut funktionierende Rettungswache ist und dass Notfallsituationen auch vor Feiern nicht Halt machen, das zeigte sich am Sonntagmorgen bei der offiziellen Eröffnung der neuen Rettungswache am Tichelweg. Landrat Wolfgang Spreen berichtete gerade, dass die "alte" Rettungswache im Jahr 2014 insgesamt 4955 gefahrene Einsätze hatte, als wie auf Stichwort ein Pieper sich meldete, ein Rettungsassistent zum Notarztfahrzeug lief und mit Blaulicht und Martinshorn vom Platz fuhr.

 Am Sonntag wurden die Räume der Öffentlichkeit vorgestellt.

Am Sonntag wurden die Räume der Öffentlichkeit vorgestellt.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

"Die hier entstandene neue Betriebsstätte ist eine von insgesamt drei neuen Rettungswachen des Kreises Kleve, die in diesen Wochen auch in Geldern und Rees an ebenfalls neuen Standorten fertig gestellt wurden", so Landrat Spreen, der allen dankte, die an der Umsetzung beteiligt waren, besonders auch Ralf Stacha als Wachleitung und sein Team, die die Einrichtung und den Umzug mit großem Engagement unterstützt haben. Solche modernen Betriebsstätten würden dringend benötigt, "um die heutigen Anforderungen an eine zeitgemäße Rettungswache zu erfüllen", so Spreen.

Die Rettungswache hat ein Kostenvolumen von 2,275 Millionen Euro. Auf dem rund 3200 Quadratmeter großen Grundstück, das von der Stadt Goch erworben wurde, entstand in 13 Monaten Bauzeit ein Gebäude mit etwa 900 Quadratmetern Nutzfläche. Das Gebäude ist komplett barrierefrei, die Haus- und Gebäudetechnik auf dem neuesten Stand. Bei einem Rundgang lobte der Landrat die freundlichen Räume und das großzügige Platzangebot. "Es freut uns, dass es in der neuen Rettungswache möglich ist, dass hier auch Frauen tätig sind", erklärte Jürgen Baetzen, Betriebsleiter für den Rettungsdienst. Bisher bestand das 19-köpfige Team ausschließlich aus Männern. Die stellvertretende Bürgermeisterin Gabi Theissen sprach ein Grußwort. "Wir Gocher freuen uns über die Investition des Kreises in dieses neue Gebäude." Denn die alte Wache, die Mitte der 80er Jahre gebaut wurde, sei zu eng geworden für die heutigen Anforderungen.

Diakon Berthold Steeger, Koordinator der katholischen Seite der Notfallseelsorge, und Rahel Schaller, Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde in Goch, nahmen gemeinsam die ökumenische Einsegnung der Rettungswache vor. Steeger zitierte aus der Bibel - aus Psalm 112, wie der Notruf des Rettungsdienstes: "Wohl dem Mann, der gütig und zum Helfen bereit ist." "Es geht hier nicht nur um Gebäude und medizinische Geräte, sondern vor allem um die helfenden Menschen", so Steeger. Pfarrerin Schaller sagte: "Es gibt gerade im Rettungsdienst immer Momente, in denen Sie die Kraft und den Segen Gottes brauchen."

Am Nachmittag war die Bevölkerung unter dem Motto "Rettungsdienst zum Anfassen - für die ganze Familie" zu einem Tag der offenen Türe eingeladen. Neben Führungen durch die neue Wache und die Präsentation der Fahrzeuge, medizinischen und technischen Geräte, konnten sich die Besucher den Film "112 - Rettungsdienst auf hohem Niveau" anschauen. An einer Trainingspuppe durften die Erwachsenen gerne mal ausprobieren, wie weit ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse noch auf dem neuesten Stand waren.

Die jüngsten Besucher tobten sich auf einer großen Hüpfburg aus und durften als Nachwuchsfeuerwehrleute mit einer Wasserspritze auf ein Holzhaus zielen, um dort (aufgemalte) Feuer zu löschen.

(moha)
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