Goch/Uganda "Needy Kids" fördert Hilfe zur Selbsthilfe

Goch/Uganda · Bis zu 120 Schüler in einer Klasse, stundenlange Schulwege und hohe Kosten fürs Unterrichtsmaterial - viel zu tun für den Gocher Verein "Needy Kids", der sich für bedürftige Kinder in Uganda einsetzt.

 Spenden, die ankommen: Regelmäßig gibt es Unterstützung aus Goch für die Menschen in Masaka.

Spenden, die ankommen: Regelmäßig gibt es Unterstützung aus Goch für die Menschen in Masaka.

Foto: PRIVAT/BINN

Als Susanne Binn vor anderthalb Jahren in Goch den Verein "Needy Kids" mit ins Leben rief, konnte sie noch nicht ahnen, dass sie dieses Projekt so schnell nicht mehr loslassen würde. Denn der gemeinnützige Verein, der sich im ostafrikanischen Uganda, genauer gesagt im Bezirk Masaka intensiv darum kümmert, Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen und darüber hinaus eine Ausbildung oder gar ein Studium zu absolvieren, um hiernach in die Selbstständigkeit entlassen zu werden, bedarf mehr und mehr der Unterstützung. Armut, hohe Geburtenrate, Arbeitslosigkeit, HIV-Infektionen und eine Vielzahl von Waisenkindern lassen das Projekt als Fass ohne Boden erscheinen.

Hinzu kommen Schülerzahlen bis zu 120 Schüler (!) pro Klasse, schlecht ausgebildete Lehrer sowie Schulgebühren und Kosten für Schulmaterialien, die für die meisten Familien schier unerschwinglich sind. "Derzeit finanziert unser Verein für 19 Kinder, meist Halb- oder Vollwaisen, die Gebühren vom Kindergarten bis zum Schulabschluss beziehungsweise anschließender Ausbildung oder Studium", erklärt die "First Lady" der Gocher Feuerwehr, sprich, die Frau des Stadtbrandinspektors Georg Binn.

Doch fallen nicht nur Schulgebühren, sondern auch Kosten für Prüfung, Schuluniform und die Schulmaterialien wie Bücher, Papier, Hefte, Stifte und Geometriesets an. Zudem haben Internatsschüler zusätzliche Kosten für Seife, Zahnpasta, Sanitätsartikel, Schuhcreme, Zucker, eine Matratze, Bettdecke, Kissen, Bettzeug und ein Moskitonetz zu tragen. "Fast alle Kinder, die wir betreuen, sind im Internat untergebracht, dessen Kosten gleichfalls von unserem Verein übernommen werden", gewährt Susanne Binn einen Einblick in den enormen Kostenapparat.

Denn die Unterbringung in einem Internat hat den Vorteil, dass die Kinder keinen Schulweg von insgesamt vier Stunden zurückzulegen haben. Geregelte Mahlzeiten, wozu die Familien meist nicht in der Lage sind, schwere Feldarbeit oder das Holen von Wasser aus großen Entfernungen entfällt für die Kinder, die in den "Genuss" eines Internataufenthaltes kommen. "Auch sind sie im Internat keiner häuslichen Gewalt ausgesetzt", so Binn weiter, da die dortige Unterbringung für die Kinder darüber hinaus bedeute, dass sie sorgloser sein könnten, um sich voll und ganz auf die Schule und das Lernen zu konzentrieren. "Die Kosten für Schulgebühr, Schulmaterialien und Internatsunterbringung betragen rund 30 Euro im Monat", rechnet Susannen Binn, die zudem als Vorsitzende des Vereins fungiert, vor.

Dank der Unterstützung der Gocher Gesamtschule konnte Binn bereits zwei Computer mit nach Uganda nehmen, wovon einer einem Jungen zur Ausbildung und der andere der "Hope Schule" zur Verfügung steht. "Gott sei Dank haben wir zwischenzeitlich einige Dauerspender, von denen mehrere eine Patenschaft übernommen und auch persönlichen Kontakt zu Kindern haben, mit denen sie sich über E-Mail austauschen, so Binn mit der Bitte um weitere Unterstützung für "Needy Kids".

Weitere Informationen zu dem Gocher Verein unter www.needykids.de.

(sder)
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