Goch Modernste Technik beim Gesundheitsmarkt

Goch · Gewohnt gut besucht war die Veranstaltung im Kastell, bei der auch ein OP-Roboter vorgestellt wurde.

 Sonst gibt es den OP-Roboter nur bei Fachkongressen zu sehen, gestern durften sich auch Gocher an dem vielarmigen Gerät ausprobieren.

Sonst gibt es den OP-Roboter nur bei Fachkongressen zu sehen, gestern durften sich auch Gocher an dem vielarmigen Gerät ausprobieren.

Foto: gottfried EVERS

Noch wird der OP-Roboter mit dem klangvollen Namen "Da Vinci-Operationssystem" nicht im Gocher Wilhelm-Anton-Hospital eingesetzt. Die Besucher des 9. Gocher Gesundheitstages im Kastell konnten ihn aber schon mal genauer begutachten und sogar testen.

Auch Ulrich Knickrehm, Bürgermeister der Weberstadt, nutzte diese Gelegenheit und war begeistert. "Das ist wahrlich faszinierend. So etwas bekommt man sonst ja gar nicht zu sehen, außer man wacht bei der OP auf", sagte Knickrehm schmunzelnd. Denn der Roboter, den die Gocher bewundern konnten und der nicht für Eingriffe am Menschen vorgesehen ist, reist sonst quer durch Europa zu Fachkongressen, wo Ärzte ihn vorgestellt bekommen. Dass auch Nicht-Mediziner so ein teures Gerät mal anschauen und sogar ausprobieren dürfen, ist ansonsten eher selten.

Auch wenn der OP-Roboter viele Blicke auf sich zog, blieb der nebenanliegende große Saal im Gocher Kastell, wo insgesamt noch vierzig weitere Aussteller über die neuesten Gesundheitsangebote informierten, nicht leer.

An insgesamt 13 Stationen konnten Besucher schließlich ihre eigenen Körperfunktionen testen lassen. Zu diesen Angeboten zählten unter anderem ein Hörtest, ein 2D-Fußscan, eine Venen-Messung und ein Lungenfunktionstest.

Besonders beliebt waren jedoch die simplen Gesundheitschecks wie die Messung des Cholesterinspiegels und des Blutzuckers.

Jörg Schlonsok, stellvertretender Leiter der ambulanten Pflege bei der Diakonie in Goch, bestimmte etwa mit einem kleinen Stich in den Finger den Blutzucker-Wert der Freiwilligen, die ihn messen lassen wollten. Eigentlich sollte ihn ohnehin jeder Mensch mehrmals in seinem Leben kontrollieren lassen, wie Schlonsok erklärte: "Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie an Diabetes leiden." Dabei könne eine unwissende Diabetes-Erkrankung langwierige Folgen mit sich bringen, und das schon bei den Kleinsten. "Es gibt schon Zehnjährige, die an Diabetes leiden", so Schlonsok, der denjenigen, bei denen er einen zu hohen Blutzuckerspiegel feststellte, einen Besuch bei einem Arzt nahelegte.

Der Gocher Gesundheitstag informierte überdies auch über Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und des Bewegungsapparates oder auch über Schlaganfälle und die frühe Erkennung einer möglicherweise schwereren Erkrankung. Auch die Angebote der Krankenkassen, Präventions-, Behandlungsmöglichkeiten oder eine ambulante Pflege wurden vorgestellt. Diese Vielfalt war es auch, die zahlreiche Besucher ins Kastell lockte. Darunter waren neben einigen Stammgästen auch viele Neulinge.

Zum ersten Mal waren auch Friedl Peters und seine Lebensgefährtin Ilona Leuven gekommen. Den Gochern wurde der Gesundheitstag aus dem Bekanntenkreis empfohlen. "Wir finden dieses Angebot sehr praktisch. Hier kann man sich ganz einfach über viele Aspekte informieren. Wenn man zum Arzt geht, ist das manchmal viel komplizierter", sagten die beiden während des Rundgangs. Mithilfe eines Zettels, der die angebotenen Gesundheits-Checks am gestrigen Tag auflistete, gingen sie von Stand zu Stand und ließen sich informieren, aber auch durchchecken.

(pets)
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