Goch Ministerin besucht Schraven Solar

Goch · Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) lobte jetzt bei ihrem Besuch der Firma Schraven Solar den Ausbau der erneuerbaren Energien.

 Applaus für Umweltministerin Barbara Hendricks von Bürgermeister Dominik Pichler (l.) und Franz-Josef Schraven, Geschäftsführer der Firma Schraven Solar in Kevelaer.

Applaus für Umweltministerin Barbara Hendricks von Bürgermeister Dominik Pichler (l.) und Franz-Josef Schraven, Geschäftsführer der Firma Schraven Solar in Kevelaer.

Foto: seybert

Zum Empfang der Ministerin klang Xavier Naidoos Hit "Dieser Weg wird kein leichter sein" durch den Raum. Sicher ganz passend, denn an dem Vormittag bei der Firma Schraven Solar gab es zwar viel Lob für die Vereinbarung von Klimazielen in Paris, aber immer wieder den Hinweis, dass zur Umsetzung noch viel Arbeit vor allen Beteiligten liegt.

Firmenchef Franz-Josef Schraven wies darauf hin, dass auch ein kleiner Betrieb seinen Beitrag leisten könne. "Wir im Kreis Kleve können gemeinsam für uns mit Windkraft, Biogas, Speichertechnik, Photovoltaik und Blockheizkraftwerken eine Unabhängigkeit von der Stromversorgung schaffen", sagte er. Ein Kohlendioxid-neutraler Kreis Kleve innerhalb der nächsten zehn Jahre sei möglich und "eigentlich unabdingbar".

Das Kevelaerer Unternehmen hat sich auf erneuerbare Energien spezialisiert und bereits mehr als 500 Dächer mit Solaranlagen bestückt. Vor eineinhalb Jahren hatte Schraven Solar einen neuen Standort mit Showroom an der Alten Wettener Straße eröffnet. Und seit fast zwei Jahren stand auch die Einladung an die Ministerin im Raum. Jetzt klappte es mit dem Besuch, den das Unternehmen gleich für einen Neujahrsempfang nutzte. Während die Branche mit Problemen zu kämpfen hat, ist Schraven Solar gegen den Trend gewachsen, hat zuletzt sogar noch sechs neue Arbeitsplätze geschaffen. Inzwischen arbeiten 28 Beschäftige bei dem Kevelaerer Unternehmen. Gelungen sei das dadurch, dass sich die Firma breit aufgestellt habe. Beratung, Finanzierung, Realisierung und Wartung kommen aus einer Hand. Neu hinzugekommen ist der Bereich der Blockheizkraftwerke. "Wir begrüßen, dass die Förderung für die dringend benötigten Batteriespeicher weiter fortgesetzt wird und hoffentlich auch die Förderbedingungen modifiziert werden. Der Eigenverbrauch selbsterzeugter Energie ist zukünftig Dreh- und Angelpunkt. Strom wird die Zukunft sein, sowohl bei der Heizung als auch in der Mobilität", sagte Schraven.

Die Ministerin verwies darauf, dass die Förderung für die Speichersysteme erst einmal verlängert wurde. 2016 gibt es diese Mittel auf jeden Fall in gleicher Höhe, stellte sie noch einmal klar. "Wie das 2017 ist, das hängt von den Haushaltsberatungen ab", sagte Hendricks.

Sie wies darauf hin, dass die Einspeisungsvergütung ein Instrument sei, um die Markteinführung zu unterstützen. Diese Vergütung habe es den Banken leicht gemacht, Anlagen zu finanzieren. Deshalb sei der Solar-Ausbau auch so gut gelaufen. "Jetzt ist es aber auch richtig, diese Förderung zurückzufahren", sagte die Ministerin. Schließlich hätten die privaten Verbraucher dies auch durch höhere Strompreise mitfinanziert. 80 bis 100 Euro pro Jahr hätte das zusätzlich für einen Vier-Personen-Haushalt ausgemacht. Jeder habe seinen Beitrag geleistet, dass die erneuerbaren Energien marktfähig in der Welt sind. Auch andere Länder könnten sich diese Technologie leisten. "Das ist die erfolgreichste Entwicklungspolitik, die wir je gemacht haben." Darauf könne man stolz sein.

(RP)
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