Goch/Kevelaer Klinik: Sicherung des Standortes wichtig

Goch/Kevelaer · Kleine Hospitäler werden es schwer haben, sich auf Dauer zu halten, meint der CDU-Politiker Karl-Josef Laumann. Allen wäre wohl auch Kevelaer auf Dauer zu klein, daher ist der Verbund mit Kleve, Goch und Kalkar wichtig.

 Kevelaer setzt auf neue Technik: Chefärztin Prof. Dr. med. Silvia Obenauer mit Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Enders vor dem neuen 128-Zeilen-CT.

Kevelaer setzt auf neue Technik: Chefärztin Prof. Dr. med. Silvia Obenauer mit Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Enders vor dem neuen 128-Zeilen-CT.

Foto: Stade, Klaus-Dieter (kds)

Den Bericht über das mögliche Aus für kleiner Kliniken haben auch die Verantwortlichen für das Marienhospital Kevelaer ganz genau verfolgt. Schließlich hatte der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), in der RP erklärt, dass es Krankenhäuser unter 200 Betten schwer hätten und daher besonders von Schließungen betroffen sein könnten. Keine erfreuliche Aussage für Kevelaer, denn das Krankenhaus liegt mit 218 Betten eben ganz nahe an der genannten Grenze.

 Blick auf das Wilhelm-Anton-Hospital in Goch.

Blick auf das Wilhelm-Anton-Hospital in Goch.

Foto: Klaus-Dieter Stade

Pikanterweise war Laumann kurz nach diesen Aussagen in der letzten Woche im Gelderner Krankenhaus zu Gast. Die Tatsache, dass sich mit Geldern, Kevelaer und Goch gleich drei Krankenhäuser in unmittelbarer Nähe zueinander befinden, nahm der CDU-Politiker zum Anlass für die Forderung: "Wir brauchen alle 20 bis 25 Kilometer ein Krankenhaus, nicht drei Krankenhäuser auf 25 Kilometern."

Aussagen, die in Kevelaer zwar genau registriert werden, aber kein Anlass sind, um Alarm zu schlagen. Vielmehr verweist Christian Weßels, Leiter der Unternehmenskommunikation der Katholischen Karl-Leisner Trägergesellschaft. Er verweist darauf, dass Kevelaer hier eben nicht allein zu sehen sei, sondern im starken Verband mit den drei weiteren Kliniken St. Antonius Kleve (356 Betten), Wilhelm-Anton-Hospital Goch (223) und St. Nikolaus Hospital Kalkar. "Durch die Zentralisierung von Leistungen schaffen wir als leistungsstarkes Klinikum mit mehr als 900 Betten Rahmenbedingungen, mit denen wir die Versorgungsqualität für die Menschen im Kreis Kleve steigern können." In den vergangenen Jahren habe der Verbindung mit der medizinischen Neustrukturierung große Fortschritte gemacht. "Wir befinden uns in einer sehr guten Ausgangsposition für weitere Weichenstellungen ", so Weßels.

Er verweist darauf, dass die Trägergesellschaft gerade erst ein Investitionspaket von mehr 3,5 Millionen Euro angepackt hätten, um die radiologische und kardiologische Versorgung auf ein neues Niveau zu heben. In Kevelaer betreibt das Katholische Karl-Leisner Klinikum seit April einen neuen 128-Zeilen-Computertomographen. Dank der großen Geschwindigkeit des Systems könne eine Aufnahme von Kopf bis Fuß innerhalb von Sekunden mit herausragender Bildqualität erfolgen. "Wir machen damit am Marienhospital in der radiologischen Versorgung einen großen Schritt", hatte Dr. Peter Enders, Hauptgeschäftsführer der Katholischen Leisner-Trägergesellschaft, bei der Vorstellung des Geräts betont.

Die Sicherung der Standorte hätten sowohl für Aufsichtsrat wie für Geschäftsführung höchste Priorität. Gut aufgestellt sei die Trägergellschaft auch beim Verhältnis von Pflegekraft zu Patient. Experten hatten kritisiert, dass die Quote mit 1:10 nirgendwo in Europa so schlecht wäre wie in Deutschland. Hier kann das Leisner Klinikum mit weitaus besseren Zahlen aufwarten. "Das Verhältnis von Pflegenden zu Patienten liegt in unseren Häusern etwa bei 1:6", berichtet Weßels.

(RP)
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