Goch Das Astra ist auch als Kindergarten schön

Goch · Einen Namen hat die neue Kita noch nicht, mit dem Hinweis aufs ehemalige Jugendzentrum findet sie aber wohl jeder. Die Awo im Kreis Kleve hat die Trägerschaft übernommen, es sind noch einige Plätze frei. Bewegung steht hoch im Kurs.

 Mario Derks, der Leiter des neuen Gocher Kindergartens, spielt mit Luis und Lilly auf der Kletteranlage. Im Hintergrund das Gebäude, das noch keinen Namen hat, aber äußerlich noch viel Ähnlichkeit mit dem alten "Astra". Die Jugendlichen mussten für die Umwidmung in provisorische Räume ausweichen.

Mario Derks, der Leiter des neuen Gocher Kindergartens, spielt mit Luis und Lilly auf der Kletteranlage. Im Hintergrund das Gebäude, das noch keinen Namen hat, aber äußerlich noch viel Ähnlichkeit mit dem alten "Astra". Die Jugendlichen mussten für die Umwidmung in provisorische Räume ausweichen.

Foto: Gottfried Evers

Gibt es noch Gocher Familien, denen ein Kindergartenplatz fehlt? "Einige wenige haben wir noch frei, Eltern können sich gerne bei uns melden", sagt Viktor Kämmerer, der Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt (Awo) im Kreis Kleve. Seit wenigen Tagen ist die neue Kita an der Pfalzdorfer Straße, die früher das Jugendzentrum Astra war, in Betrieb. Träger ist die Awo, die damit (erst) ihre zweite Kita betreibt. Nicht zuletzt der Awo-Vorsitzenden Bettina Trenckmann sei es ein besonderes Anliegen gewesen, in ihrer Heimatstadt in Sachen Kita aktiv zu werden. Sie könne sich im Übrigen noch einiges mehr vorstellen - auf die Dauer vielleicht Betreuungsangebote am Wochenende oder sogar über Nacht? Goch liege schließlich sehr zentral im Kreis und sei besonders gut zu erreichen . . .

Erst einmal aber sind Mario Derks als Leiter der Einrichtung und seine zehn Mitarbeiterinnen auch so hinreichend beschäftigt. "Wir haben gerade die Einführungswoche, in der sich alle erst einmal kennenlernen und Vertrauen zueinander fasen müssen", berichtet er beim RP-Besuch. Deshalb hockt hier und da auf einem niedrigen Stühlchen eine Mutter oder ein Vater, um dem dreijährigen Neuling den Rücken zu stärken. Kinder aus vielen Ländern kommen in den vier Gruppen zusammen, viele können nur wenig Deutsch.

Den Kindern macht das nur wenig aus - sie werden voneinander lernen und steuern Bobbycar und Dreirad in der internationalen Spielsprache problemlos durch die Anlage. "Aber für uns Erzieher wäre es wünschenswert, wenn wir - vielleicht in den Abendstunden - Sprachkurse für die Eltern anbieten könnten", sagt Derks. Viktor Kämmerer ist da recht zuverlässig, zumal der Antrag, als Familienzentrum zertifiziert zu werden, schon gestellt sei. Dann gibt es Fördermittel.

16 Kinder hat jede Gruppe derzeit, fast täglich kommen neue hinzu. "Insgesamt bieten wir 95 Plätze", sagt Kämmerer. Aufgenommen werden drei- bis sechsjährige Kinder, unter Dreijährige besuchen andere Einrichtungen. Wer das ehemalige "Astra" kennt, wird die Grundzüge der Architektur, für die Bernd Prieske verantwortlich ist, wiedererkennen: Die Empore, in der jetzt das Mitarbeiter-Zimmer untergebracht ist, wurde ins ehemals offene Dach hinein gebaut. Zwischenwände verschwanden oder wurden neu gesetzt, so dass vier Gruppen mit je einem Nebenraum entstanden. "Die Möbel stammen von Freudenberg", erzählt Trenckmann, und Derks betont, dass noch einige Ausstattung fehlt, aber quasi auf dem Weg sei. Zu jeder Gruppe gehört eine Küchenzeile, wobei das Mittagessen allerdings angeliefert wird. Zum gesunden Frühstück, das in den Gruppen angeboten wird, passt das Konzept "Bewegungskindergarten". Derks: "Alle Erzieherinnen haben einen Übungsleiterschein oder holen das nach. Wir haben uns verpflichtet, nach den Richtlinien des Landessportbundes diverse Bewegungsbaustellen drinnen und draußen zu schaffen und zu nutzen."

Sehr großzügig sind die Öffnungszeiten der Kita, die übrigens noch keinen Namen hat: von 7-17 Uhr. So lange muss natürlich niemand bleiben, es ist aber möglich.

(RP)
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