Goch In den Ferien ist Zeit für Schul-Baustellen

Goch · An den Gocher Schulen werden in den Ferien unterschiedlichste Sanierungsarbeiten vom Dach über den Schulhof bis zu Sanitäranlagen durchgeführt. Übergeordnetes Ziel der Wirtschaftsbetriebe ist die Einsparung von Energiekosten.

 Wird schöner: Der Schulhof der Niers-Kendel-Schule in Kessel wird gerade neugestaltet.

Wird schöner: Der Schulhof der Niers-Kendel-Schule in Kessel wird gerade neugestaltet.

Foto: Gottfried Evers

Von außen sehen die Gocher Schulgebäude in den Ferien eher verlassen aus, doch im Innern bewegt sich einiges. Hier und da parken Baufahrzeuge, aus offenen Türen dringt Maschinenlärm. Während die Schülerschaften ausgeflogen sind, werden an fast allen Schulgebäuden verschiedenartige Renovierungsarbeiten vorgenommen. Wolfgang Jansen, Geschäftsführer der Gocher Wirtschaftsbetriebe, und Mitarbeiter Stephan Brehm gaben Auskunft.

"Einzelraumregelung" heißt das Stichwort für die Gustav-Adolf- Hauptschule. 44 Klassenräume wurden hier mit einer neuen Regelungstechnik für die Beheizung ausgerüstet. Im Ergebnis kann künftig über einen Schaltschrank, der sinnvollerweise im Hausmeisterraum positioniert ist, die Wärme in jedem einzelnen Klassenraum individuell gesteuert werden. Es ergeben sich viele Möglichkeiten: wird ein Raum laut Belegungsplan gerade nicht genutzt, kann genau dort die Temperatur heruntergefahren werden. So auch nach Unterrichtsschluss. "Wenn zum Beispiel in den Ferien im Sekretariat oder anderen Büroräumen gearbeitet wird, muss nicht die ganze Schule hochgeheizt werden", beschreibt Stephan Brehm die Vorteile der neuen Technik. Über den Schaltkasten ist auch ersichtlich, wann welche Raumtemperatur vorherrscht, wann gelüftet wurde. Wenn alle Verkabelungen und neuen Ventile angebracht sind, wird nach den Ferien die Neuerung kaum auffallen.

"Die unsichtbaren Arbeiten sieht man dann aber auf dem Gaszähler", sagt Wolfgang Jansen. Energieeinsparung ist das große Ziel auch weiterer Arbeiten an den anderen Gocher Schulen, zum Beispiel die Fassadensanierung mit energetischer Wärmedämmung an der Arnold- Janssen-Schule oder die Dachflächendämmung an der Liebfrauenschule. Die Sanierung des Daches der Niers-und-Kendel-Schule in Kessel steht ebenfalls auf dem Plan. Hier wurde zusätzlich der Schulhof erneuert. Kostenpunkt zusammen: 85.000 Euro.

Hohe Summen kommen auch an den anderen Schul-Baustellen zusammen: Neue Duschanlagen, Erneuerung der Sanitäranlagen, Austausch der Lüftungsanlagen in der Turnhalle der Freiherr-von-Motzfeld-Grundschule in Pfalzdorf kosteten 60.000 Euro.

 Wolfgang Jansen und Stephan Brehm (von links) im Heizungskeller der Pfalzdorfer von Motzfeld-Schule.

Wolfgang Jansen und Stephan Brehm (von links) im Heizungskeller der Pfalzdorfer von Motzfeld-Schule.

Foto: Evers Gottfried

Wie Wolfgang Jansen erklärt, kommt das Geld teils aus städtischen Investitionen, teils aus dem Fördertopf "Gute Schule 2020". Dieses NRW Förderprogramm für Schulen kam zum Beispiel zum Einsatz im Gocher Gymnasium, wo die Beleuchtung auf LED umgestellt wurde. Auch hierbei steht Einsparung von Kosten an erster Stelle, denn "die Amortisationszeit ist kurz", sagt Jansen.

Neben den städtischen Investitionen stehen auch Planungen des Zweckverbands Gesamtschule Mittelkreis für eine Turnhallenerneuerung auf dem Plan, insgesamt für drei Millionen Euro. Allein die Planungskosten betragen hier 450.000 Euro.

Ohne Frage ist die Ferienzeit der beste Termin für alle diese Maßnahmen. Jedoch weist der Geschäftsführer auch darauf hin, dass wegen des herrschenden Bau-Booms und der Auslastung der Betriebe sowie der Tatsache, dass auch viele Handwerker in den Ferien Urlaub machen, die Terminierung nicht immer exakt möglich ist. So müssen Fassaden- oder Dacharbeiten, die den Unterricht nicht stören, oftmals auch während der Schulzeit durchgeführt werden.

Hinzu komme ein allgemeiner Handwerkermangel, die Arbeiten verteuerten sich dadurch. "Der Markt sortiert sich neu, wir müssen darauf reagieren", betont Wolfgang Jansen.

(RP)
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