Goch/Kleve Hochschule Rhein-Waal hat keine Angst vor der Studiengebühr

Goch/Kleve · Präsidentin Heide Naderer stellte gestern den ersten Hochschulentwicklungsplan bis 2022 vor. Die Ausrichtung bleibt international.

 Blick über den Campus Kleve auf die Hochschule, die regional verzahnt mit internationaler Ausrichtung den Weg in die Zukunft einschlagen möchte.

Blick über den Campus Kleve auf die Hochschule, die regional verzahnt mit internationaler Ausrichtung den Weg in die Zukunft einschlagen möchte.

Foto: mvo

Die Internationalität gehört zur DNA der jungen Hochschule Rhein Waal (HSRW) und wird auch weiterhin im Fokus der Entwicklung stehen. Das machte HSRW-Präsidentin Heide Naderer bei der Vorstellung des Hochschulentwicklungsplanes 2017 bis 2022 deutlich. Außerdem sagte sie: "Die Hochschule wird weiterhin ihren Fokus auf die Natur- und Ingenieurwissenschaften legen".

Wie sich diese Grundpfeiler verbinden, zeige beispielsweise das Forschungsprojekt der Fakultät Life Science um den afrikanischen Affenbrotbaum Baobab und dessen Vermarktung: "Damit schaffen wir einen Brückenschlag nach Afrika, zeigen, dass wir auch die internationalen Probleme kennen und an Lösungen arbeiten. Das ist ein Brückenschlag, wie ihn derzeit kaum eine andere Hochschule in Deutschland geschlagen hat", sagte Naderer.

Dazu komme die große Anzahl an internationalen englischsprachigen Studiengängen, die in dieser Massierung auch nur die Hochschule Rhein Waal biete. "Wir wollen auf dem Gebiet der Internationalen Bildung und Forschung bald einen Punkt erreicht haben, an dem wir auch andere Hochschulen beraten können", sagte Georg Hauck, Vizepräsident für Personal und Organisationsentwicklung, der per Video aus Kamp-Linfort zugeschaltet war.

"Das ist der internationale Pfeiler. Gleichzeitig wollen wir aber auch unsere regionalen Beziehungen in die Wirtschaft zwischen Wesel, Duisburg und Kleve und in die Niederlande weiter auszubauen", erklärte Naderer. Es gebe mit Blick auf die Niederlande konkrete Pläne, die dortige Wirtschaft für Studenten aus Kleve und Kamp-Lintfort zu interessieren. "Wir wollen in die Zukunft denken, wir wollen beim Innovationstransfer aktiver werden, das Innovationspotenzial erkennen und auch umsetzen", sagte Naderer. Hier hat die Präsidentin bereits Pflöcke eingeschlagen. So übernahm die Hochschule Anteile am Klever Technologiezentrum (TZK).

Weiterhin möchte die Hochschule Studenten in Kamp-Lintfort und Kleve bewegen, sich mit Ausgründungen selbstständig zu machen. Da habe man noch Nachholbedarf, der allerdings im jungen Alter der Hochschule begründet sei. "Man muss immer bedenken, dass die Hochschule in Kleve den Campus erst 2012 und in Kamp-Lintfort 2014 bezogen hat", sagte die Präsidentin. Sie setzt hier vor allem auf die internationalen Studenten, die bis jetzt mit herausragenden Ergebnissen überzeugt hätten.

Angst vor der künftigen Studiengebühr für Nicht-EU-Ausländer hat Naderer nicht. Zwar sind 41 Prozent der Studierenden an der HSRW aus Ländern außerhalb der EU. Doch Zweidrittel dieser Studierenden kommen aus Schwellen- oder Entwicklungsländern, die von der Studiengebühr von 1500 Euro pro Semester ausgenommen wären. Bürger der EU-Staaten bräuchten sowieso keine Gebühren zahlen.

"Wir haben ein ausgezeichnetes Studienangebot, an dessen Qualität wir weiterhin arbeiten werden, wir haben eine hervorragende, moderne technische Ausstattung. Wir bieten wie keine andere MINT-Hochschule in Deutschland die meisten Studiengänge in Englisch", sagte Naderer. Qualitativ will man punkten, in dem die HSRW Studierendenansprache, Studienerfolg und Beschäftigungsfähigkeit optimiert, um den Studenten ein hochqualitatives Studium zu ermöglichen.

(mgr)
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