Goch High-Tech soll Demenzkranken helfen

Goch · Auf Einladung des Netzwerks Demenz gastiert Professor Viktor Grinewitschus in der kommenden Woche in Kevelaer. Im Mittelpunkt seines Vortags stehen innovative Hilfsmittel, die die Arbeit im Haushalt erleichtern werden.

Anna Schlautmann, Regina Schüren, Malcom Lichtenberger und Maria Ebbers (von links) vom Netzwerk Demenz aus Kevelaer.

Anna Schlautmann, Regina Schüren, Malcom Lichtenberger und Maria Ebbers (von links) vom Netzwerk Demenz aus Kevelaer.

Foto: Latzel

Ein kleiner Roboter, der als dienstbarer Geist durch die Wohnung rollt und den Staub saugt, ist in zahlreichen Wohnungen inzwischen Standard. Ein sprechender Kühlschrank oder ein Spiegel, der das Gegenüber freundlich begrüßt, sind dagegen erst einmal etwas ungewöhnlich.

Gemeinsam ist Saugroboter, Kühlschrank und Spiegel, dass sie wertvolle Helfer im Haushalt eines Demenzkranken sein können. Denn moderne Technik könne helfen, dass Betroffene länger selbstständig, länger in den eigenen vier Wänden bleiben sollen. Elektronische Assistenzsysteme nennen sich diese ungewöhnlichen Helfer, deren Palette jetzt Professor Viktor Grinewitschus vorstellt. Ein Thema, das offenbar den Nerv der Angehörigen trifft. Denn als der Professor diesen Vortrag in Emmerich hielt, kamen rund 100 Interessenten.

Auf eine ähnlich gute Resonanz hoffen die Verantwortlichen des Netzwerk Demenz jetzt auch in Kevelaer. Dort ist Grinewitschus am Freitag, 23. März, zu Gast. Ab 18 Uhr wird er im Hotel Klostergarten sprechen.

Der Experte wird an dem Abend ganz praktisch innovative Hilfsmittel vorstellen, die Demenz-Kranken ein möglichst langes selbstständiges Leben in ihrer gewohnten Umgebung ermöglichen. Vorstellen wird er beispielsweise ein intelligentes Badezimmer, in dem die Dusche erkennt, wenn der Benutzer gestürzt ist und automatisch Alarm schlägt. "Solche Dinge geben Betroffenen und den Angehörigen Sicherheit", erläutert Anna Schlautmann von der Familienbildungsstätte, und Malcom Lichtenberger von der Diakonie ergänzt, dass es hier vor allem um die Entlastung der Angehörigen gehe. Etwa wenn der Spiegel einen Betroffenen daran erinnert, dass er seinen Blutdruck messen oder Medikamente einnehmen muss.

Regina Schüren von der Caritas betont, dass es bei den modernen Hilfsmitteln nicht darum gehe, Pflegepersonal einzusparen. "Diese Technik ist als zusätzliche Hilfe gedacht. Man muss da in jedem Einzelfall sehen, was macht Sinn, was passt."

Im Vortrag will der Professor neutral und produktunabhängig informieren, es gibt auch Gelegenheit zum Gespräch, um ganz gezielt auf bestimmte individuelle Fragen einzugehen. "Es geht auch darum, die Angst vor solcher Technik zu nehmen. Es geht jetzt nicht darum, dass Roboter einziehen und das Kommando übernehmen", sagt Maria Ebbers, Sprecherin des Netzwerkes Demenz.

(zel)
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