Goch/Xanten Harald Rodiek ist neuer Vorstand beim DBX

Goch/Xanten · Der 49-jährige Lüttinger arbeitet bisher beim Abwasserbetrieb der Stadt Goch. Zum 1. April übernimmt er seine neue Aufgabe als Nachfolger des freigestellten Kurt Reintjes. Tauchen ist sein Hobby.

 Ab 1. April wird Harald Rodiek als neuer Vorstand den DBX leiten. In einer Sondersitzung wurde er vom Verwaltungsrat gewählt.

Ab 1. April wird Harald Rodiek als neuer Vorstand den DBX leiten. In einer Sondersitzung wurde er vom Verwaltungsrat gewählt.

Foto: Armin Fischer

Der Dienstleistungsbetrieb der Stadt Xanten (DBX) bekommt einen neuen Chef. Ab 1. April wird Harald Rodiek als Vorstand die 85 Mitarbeiter führen. Niklas Franke, der nach der Trennung von Kurt Reintjes kommisarisch die Leitung übernommen hatte, konzentriert sich dann wieder auf seine Aufgabe als Technischer Dezernent der Stadt und als Verwaltungsratsvorsitzender des DBX. In einer Sondersitzung des Verwaltungsrates wurde der 49-jährige Lüttinger einstimmig gewählt.

Nach Hausdurchsuchungen der Staatsanwaltschaft Kleve hatte sich die Stadt Xanten im Winter von Kurt Reintjes getrennt. Derzeit läuft ein Verfahren vor dem Arbeitsgericht in Wesel. Reintjes klagt auf Wiedereinstellung. Zu den strafrechtlichen Vorwürfen, die bisher nicht konkret benannt wurden, gibt es keine neuen Informationen.

Die Stadt Xanten hatte noch zum Jahresende nach einem neuen Vorstand gesucht und eine Findungskommission unter Einbindung der Politik gebildet. Elf Bewerbungen gingen ein, eine breite Mehrheit stimmte für Harald Rodiek.

In Goch ist Rodiek bisher für den Bereich Wasserwirtschaft mit Aufgaben wie Kanal- und Straßenbau sowie für Gewässerschutz zuständig. Nach dem Studium in Bochum hatte er zuvor für Ingenieurbüros gearbeitet. Rodiek ist Niederrheiner. Geboren in Dinslaken, aufgewachsen in Hünxe, ging er in Voerde und Dinslaken zur Schule. Berufliche Stationen führten ihn nach Emmerich und Wachtendonk. 1998 ist er mit seiner Frau nach Lüttingen gezogen. 2001 kam der Sohn zur Welt - einer der letzten gebürtigen Xantener, wie Rodiek berichtete.

Lüttingen bot ihm beste Voraussetzungen für sein Hobby: das Tauchen. Xantens Südsee kennt er bestens aus der Unterwasserperspektive. "Harry" Rodiek ist im Ehrenamt Geschäftsführer der DLRG-Ortsgruppe Dinslaken, ausgebildeter Tauchlehrer und Vorsitzender des Tauchsportclubs Haubentaucher Dinslaken.

"Als Taucher können Sie ja mit Druck umgehen", stimmte Xantens Bürgermeister Görtz ihn gestern auf die Aufgabe in Xanten ein. Rodiek, politisch ungebunden, sagte, er freue sich darauf, beruflich in die Heimatstadt zu wechseln und einen Schritt nach vorn zu machen.

Thomas Görtz erläuterte gestern, dass ihn eine Stelle in Rodieks Bewerbung besonders gut gefallen habe. "Von gelebter Bürgernähe" war dort die Rede. Genau das treffe auch auf den DBX zu und müsse noch intensiviert werden. Wichtig seien auch Rodieks Erfahrungen mit einer Zentralen Vergabestelle.

Genau dieses Modell will Xanten künftig auch für DBX und Stadtverwaltung fahren - sprich: Wer eine Ausschreibung vorbereitet, hat mit der eigentlichen Vergabe nichts mehr zu tun. Beide Aufgaben werden - egal ob es um die Beschaffung von Bleistiften oder einem Kanalbauauftrag geht - strikt getrennt.

Görtz und Franke betonten, dass Rodiek mit dem DBX einen "funktionierenden Laden" übernimmt. Die Belegschaft habe in der Krisensituation sehr professionell und hoch motiviert gearbeitet. Nun sei es ein gutes Signal, dass ein Neuer ins Unternehmen komme, der auch bisher gewohnte Dinge in Frage stellen werde.

(RP)
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