Goch Gummifuß auf Garagendach gefunden

Goch · Einen eher ungewöhnlichen Fund hat eine Familie aus Goch auf einem Garagendach gemacht. Einen lebensechten Fuß - aus Gummi.

 So sieht der Fuß aus, der auf dem Carport gefunden wurde.

So sieht der Fuß aus, der auf dem Carport gefunden wurde.

Foto: NIK

Ein Mensch mit einem schwächeren Herzen, als es ein Zehnjähriger im allgemeinen hat, hätte womöglich mehr als einen kurzen Atemaussetzer erlitten. Weil auf dem Dach eines Carports sicherlich einiger Vogeldreck, Laub und vielleicht ein Böller von der letzten Silvesterparty, gemeinhin aber kein Fuß zu finden ist. Anders dieser Tage in Goch. In einer der seltenen Regenpausen wurde im Garten Federball gespielt. Und diesmal verschwand der Ball nach einer Weile nicht im Baum, in Sträuchern oder in den Nachbargarten, sondern legte sich auf dem überdachten Autoabstellplatz nieder. Ein willkommener Anlass fürs gelangweilte Ferienkind, mal eine Kletterpartie einzulegen.

Die lange Leiter aus der Garage wurde angelegt, Papa stand sichernd am Boden, der Junge stieg flott hinauf aufs selten begangene Dach. Nach Sekunden der eher faszinierte als entsetzte Ausruf: "Da liegt ein Fuß!" An überbordende kindliche Phantasie gewohnt blieb der Erziehungsberechtigte gelassen und wartete erstmal ab. Hühnerfuß, Katzenknochen, Socke - da war einiges denkbar. Aber was der Knabe dann statt des Federballs, der mit einem Mal völlig uninteressant war, mitbrachte, war tatsächlich ein Fuß. Fleischfarben mit leichtem Grünstich, fünf Zehen, jede Ader, Sehne und Rille gut sichtbar. Allerdings spürbar aus Gummi, Gott sei Dank. Nachempfunden einem schon wegen der Größe eher weiblichen Fuß circa Größe 38, ohne Macken, Nägel okay, abgetrennt ein Stück über dem Knöchelgelenk. Ausgestopft ist das an sich hohle Teil mit einer weiß-bläulichen Wolle.

Eine Reihe Fragen ergeben sich: Fuß auf Dach - handelt es sich dabei um eine Art Geheimzeichen wie ein Ganovenzinken? Müssen wir mit einem Einbruch übers Flachdach rechnen? Was ist das überhaupt für ein Teil, das so verdammt echt aussieht? Der gute Geschmack verbietet es, sich vorzustellen, dass da ein zorniger Mensch in Rumpelstilzchen-Manier derart seine Prothese geschwungen hat, dass sie davonflog. Ein Anschauungsobjekt für Medizin-Studenten oder angehende Orthopädietechniker? Ein großer Vogel könnte das Teil für den Nestbau mitgenommen und verloren haben.

Nach längerem Nachdenken halten wir für die wahrscheinlichste Lösung, dass es sich bei dem gruselig echt aussehenden Fuß um einen Halloween-Artikel handelt. Der muss schließlich zum Fürchten sein. Geschlagene acht Monate lang hätte er in diesem Fall seit der Nacht des Grauens unbemerkt auf unserer Garage gelegen. Nachdem er dorthin geworfen wurde, irgendwie gefallen war oder was?

Die Finder wären durchaus bereit, das Objekt seinem Eigentümer zurück zu geben. Wer glaubwürdig erklären kann, wie der Fuß aufs Carport gelangte, bekommt ihn.

Die RP Kleve erfährt gerne die Lösung der Geschichte: Telefonnummer 02821 59826.

(nik)
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