Uedem Grundschüler werden durch Lesen zum Helden

Uedem · Die Bücherei Uedem nahm am Projekt "Ich bin ein LeseHeld" teil. Bei Aktionen spielten auch Zahnstochern eine Rolle.

 Die Kinder konnten sich aus einer Bücherkiste bedienen.

Die Kinder konnten sich aus einer Bücherkiste bedienen.

Foto: Gottfried Evers

Es wurde eng am Freitag in der Katholischen Öffentlichen Bücherei in Uedem. Neben den Mitarbeiterinnen tummelten sich zahlreiche Erwachsene und Kinder in den Räumen, suchten Bücher aus, unterhielten sich. Das ungewöhnliche an diesem Bild: Die meisten der Kinder waren Jungen.

"Es ist leider immer noch so, dass die Jungs beim Lesen hinter den Mädchen herhinken", sagte Getrud Langenberg-Vieting, die Leiterin der Bücherei. Die Fachfrau in Sachen Lesen weiß, dass es bei Jungen, gerade in einem bestimmten Alter, äußerst schwer ist, das Interesse an Büchern zu gewinnen.

"Als wir dann von dem Projekt "Ich bin ein LeseHeld" gehört haben, waren wir begeistert, denn es richtet sich ausschließlich und speziell an Jungen. Damit soll ihr Interesse am Lesen geweckt und gefördert werden", beschreibt Langenberg-Vieting die Konzeption. Angestoßen wurde das Projekt vom Borromäusverein der es, zusammen mit dem Bundesbildungsministerium auch fördert. Im konkreten Fall stellte der Borromäusverlag eine spezielle Bücherkiste für das Projekt zu Verfügung und die Mittel bereit, mit denen neue Bücher und die Aktionen im Rahmen des Projekts finanziert wurden. "Es gibt das Projekt für drei verschiedene Altersstufen, wir haben uns auf die Gruppe der Sechs bis Achtjährigen konzentriert", erzählt die Büchereileiterin. Vorgestellt wurde das Projekt unter anderem im Jugendzentrum Focus und in den Uedemer Grundschulen, neun Jungen haben sich letztlich dafür angemeldet.

"Und natürlich waren uns auch die beiden Neunjährigen willkommen, die fragten, ob sie auch mitmachen könnten", sagt Langenberg-Vieting schmunzelnd. Auch ihren Mann, der Förster Axel Vieting, konnte sie rasch für das Projekt gewinnen - als männlichen Vorleser und Fachmann, den das Büchereiteam stellte das Projekt unter das Thema "Natur und Wald". An vier Terminen wurde den Jungen mit gemeinsamen Lesen, aber auch mit ganz praktischen Aktionen vermittelt, wie nützlich, spannend und schön das eigene Lesen sein kann.

"Wir haben darauf geachtet, dass die Kinder das Wissen, das sie aus den Büchern gewonnen haben, auch sofort praktisch umsetzen konnten", sagt Getrud Langenberg-Vieting und erklärt dann die Sache mit den Zahnstochern. An ihrem letzten Termin fuhren die LeseHelden nämlich mit dem Team in den Wald, wo Axel Vieting unterschiedlich farbige Zahnstocher auf einer Lichtung verteilt hatte. "Die Kinder hatten vorher etwas zum Thema "Tarnung" gelesen und konnten dann ganz praktisch ausprobieren, wie Tarnung funktioniert."

Zum großen Abschlusstreffen kamen dann auch die eher schweigsamen LeseHelden zu Wort. Gefallen hat ihnen das Projekt allen gut, aber gerade der Waldbesuch hat tiefen Eindruck auf die Kinder gemacht. "Der Wald war am besten"; sind sich Max und Luiz einig. Zum Abschluss gibt es für alle Jungen dann noch eine "LeseHelden"-Urkunde, eine Stirnlampe zum weiteren Erforschen und Gutscheine zum Weiterlesen, gesponsert von der Bücherei und dem KJW-Team

(RP)
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