Goch GochTV will mehr Bürger einbeziehen

Goch · Begonnen haben die Aktivitäten mit einer Video-AG, die sich aus dem Werkstattverfahren zur Bebauung des Kasernengeländes entwickelte. Längst ist GochTV eine feste Größe und bei unzähligen Veranstaltungen vertreten.

 Das Team von Goch.TV mit Nils Neugier (mit Hut und Fragezeichen) im Laden von Jörg Thonnet. Die Männer wünschen sich mehr Mitstreiter - auch Frauen wären willkommen. Schulungen geplant.

Das Team von Goch.TV mit Nils Neugier (mit Hut und Fragezeichen) im Laden von Jörg Thonnet. Die Männer wünschen sich mehr Mitstreiter - auch Frauen wären willkommen. Schulungen geplant.

Foto: Evers

Erst kürzlich hat Nils Neugier alias Georg Krebbers im Gocher Goli-Kino gezeigt, was auch Laien mit der Kamera anfangen können und wie viel Spaß es macht, all das filmisch festzuhalten, was die Gocher das Jahr über beschäftigt hat. Der fünfte Jahresrückblick dürfte manchen bewogen haben, seine Videokamera hervorzuholen. Oder zumindest die Video-Funktion seines Mobiltelefons mal näher in Augenschein zu nehmen. Beides gute Ideen, finden die Macher von GochTV, die sich wünschen, dass mehr junge und ältere Bürger sich ihrer Gruppe anschließen. Schließlich will man "miteinander Goch" sein, sagt Theo Aymans. Gemeinsam mit den derzeitigen Akteuren der Truppe stellte er im Geschäft von Thonnet an der Bahnhofstraße die neue Technik von GochTV vor. Es ist schon eine ganze Weile her, dass die Anschaffung dank Unterstützung der Sparkasse Goch und anderer Firmen möglich wurde. "Aber es hat dann doch noch eine Weile gedauert, bis wir damit online gehen konnten", sagt Aymans.

Nun ist die neue Website fertig und lässt alle Interessierten ein, sich dort mal umzusehen. In "FullHD", wie zeitgemäße Fernsehtechnik heute heißt, war bei der Präsentation auf Dutzenden Thonnet-Bildschirmen gleichzeitig die neue Homepage zu bewundern. "Das Design haben wir ganz ähnlich gelassen, aber das Bild ist jetzt viel brillanter", freut sich Aymans. Nach wie vor will GochTV nicht mehr und nicht weniger sein als eine Videoplattform von Gochern für Gocher. Engagierte Hobbyfilmer wie Joko Knops, der wegen eines Kuraufenthalts bei der kleinen Feier nicht dabei sein konnte, sind auf unzähligen Veranstaltungen mit der Kamera dabei und bringen die Gocher und ihre Gäste "ins Fernsehen".

Noch mal ein Blick zurück: Als es Anfang des Jahres 2010 um die ersten Überlegungen zur Zukunft des Reichswaldkasernen-Geländes ging, trafen sich eine Menge Gocher in Block 6 der damals noch existierenden militärischen Gebäude. Angeleitet vom "Werkbund" bildeten sich diverse Arbeitsgruppen, von denen eine die Video-AG war. Längst ist die riesige Fläche ein ziemlich normales Baugebiet, aber die Arbeitsgruppe gibt's noch immer. "Inzwischen sind wir unabhängig von der Stadt, wollten auch keinen neuen Verein gründen, aber wurden dann zu einer Gruppierung innerhalb des Heimatvereins. So haben wir mit dem ganzen Verwaltungskrempel nichts zu tun", erklärt Aymans. Vierzehntägig trifft man sich dienstags ab 19 Uhr im Steintor zu Redaktionssitzungen - wer sich fürs Mit-Filmen interessiert, ist dabei willkommen. Wobei die Männer (Frauen fehlen derzeit im Team) das Problem haben, dass es im Steintor weder Internet- oder Videoanschluss, noch einen Monitor gibt.

Bis heute nutzt die TV-Gruppe weitgehend eigenes Equipment, etwa Stative, Computer, Schnitt-Software, lediglich zwei Kameras gehören zum "Vereinsvermögen". Wenn mal ein großer Fernseher benötigt wird, technische Hilfeleistung oder auch ein Fahrzeug, lässt sich Jörg Thonnet gerne ansprechen. "Ich finde, das ist eine tolle Sache, die ich gerne unterstütze", sagt er - so sieht das auch sein Vater Josef Thonnet, der bei der kleinen Feierstunde dabei war.

Durch die Zusammenarbeit mit Schulen hoffen Aymans, Knops, Rolf Mecke und ihre Mitstreiter, dass auch mal Nachwuchs zum Team findet. "Die Jugendlichen laden alle ihre Handy-Videos auf Youtube hoch, meist in schlechter Qualität und ungeschnitten, dabei wäre es doch viel schöner, sie würden ihre Beiträge auf GochTV einzustellen", findet Aymans. Verlinkt mit Facebook seien sie ja auch auf diesem Wege einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. "Vielleicht bieten wir im neuen Jahr mal einen Workshop dazu für junge Leute an", sagt der Gocher. Irgendwie verstehe man sich nämlich auch als Bildungsadresse. Rund die Hälfte der bislang etwa 2000 Beiträge ist jetzt auch übers Handy oder Tablet zu sehen. So können sich Gocher schon mal Appetit aufs Filmen holen: www.goch.tv

(RP)
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