Wer kennt diese Situation nicht: Man befindet sich gerade auf einem Städtetrip, mitten im Gewimmel von Menschen, zückt sein Smartphone und drückt noch schnell auf den Auslöser, bevor auf dem Display bereits eine neue Szenerie erscheint. Solche Momentaufnahmen verbleiben meist wenig beachtet in irgendeinem digitalen Album oder sie werden mit Begriffen verlinkt und in sozialen Netzwerken geteilt. Die Faszination des einzelnen Augenblicks geht hierbei in der Masse der Bilder verloren.

Dass solche Schnappschüsse von Stadt- und Menschenszenen Potenzial für eine malerische Auseinandersetzung mit sich bringen, erfuhren die Schülerinnen und Schüler am Beispiel des österreichischen Künstlers VOKA, der für seinen "Spontanrealismus" bekannt ist. Der Betrachter der Ausstellung gewinnt eine neue Perspektive für die Spannung des Augenblicks, die Bewegung auf den Straßen und die Anordnung von Architektur. Es begrüßen ihn farbenkräftige Werke in oft energiegeladener, schwungvoller Malweise. "Viele Schüler sind über sich hinausgewachsen. Ihre Freude am Malen springt dem Betrachter unmittelbar ins Auge", sagt Janßen. Deshalb habe sie die Jungen und Mädchen sehr gerne motiviert, ihre gelungenen Arbeiten einem größeren Publikum zu zeigen.

Die Präsentation der eigenen Werke im Museum rundet das Unterrichtsprojekt ab. Das Ausstellen der eigenen Werke für die Öffentlichkeit ist ein oftmals unterschätzter Akt. Engagierten Schülergruppen aus Goch diese Möglichkeiten zu verschaffen, hierfür setzt sich das Museum Goch als Bildungspartner der Schulen immer wieder ein.