Goch-Hommersum Frischer Wind in Hommersum

Goch-Hommersum · Die 24-jährige Maria Sanders hat den Vorsitz des Heimat- und Verschönerungsvereins Hommersum übernommen. Während eines Dorfrundgangs erläutert sie ihre Beweggründe und zieht Bilanz.

 Maria Sanders und Jack vor der Dorfkirche - "An Engagement fehlt es hier sicher nicht", sagt die 24-Jährige, daher mache ihr die Arbeit "auch so viel Spaß".

Maria Sanders und Jack vor der Dorfkirche - "An Engagement fehlt es hier sicher nicht", sagt die 24-Jährige, daher mache ihr die Arbeit "auch so viel Spaß".

Foto: EVERS

Als Maria Sanders im März vergangenen Jahres von den Zukunftssorgen des Heimat- und Verschönerungsvereins Hommersum hörte, überlegte sie nicht lange: Obwohl sie bisher selbst kein Mitglied im Verein gewesen war, entschied sich die damals 23-Jährige kurzfristig für eine Kandidatur zum Posten der 1. Vorsitzenden, für den sich bis kurz vor der Wahl kein Nachfolger gefunden hatte.

"Ich habe erst fünf vor zwölf davon erfahren, dass der Verein keinen Nachfolger für den 1. Vorsitzenden hat. Das hätte wahrscheinlich das Ende des Vereins bedeutet", erinnert sich die heute 24-Jährige. Erst eine Woche vor der Jahreshauptversammlung hatte die gelernte Industriekauffrau und BWL-Absolventin von der Notlage des Vereins erfahren - am Esstisch berichtete ihr Vater Wilhelm Sanders, selbst Vorstandsmitglied, von dem fehlenden Nachfolger für das tragende Amt. "Ich habe nicht lange überlegt und mich noch am selben Abend entschlossen zu kandidieren", sagt die 24-Jährige, die in Hommersum aufgewachsen ist und bis heute lebt.

Die Mitglieder überlegten ebenfalls nicht lange und wählten die ungewöhnlich junge Kandidatin dankbar in das Amt der Vorsitzenden.

Dass die 24-Jährige ihre Entscheidung trotz kürzester Bedenkzeit nicht unüberlegt getroffen hat, beweist sie seitdem mit hohem Engagement im HVV. Gleich im ersten Amtsjahr bedurfte es der Neuorganisation der Bewirtung beim Erntedankfest und der Kirmes: Da es hier in den vergangenen Jahren vermehrt Probleme gegeben hatte, wurde die Geschäftsbeziehung mit dem damaligen Wirt beendet und die Bewirtung selbst in die Hand genommen. Dies hatten sich ihre Vorgänger bis dahin nicht getraut und auch innerhalb des Vorstandes wurde diese Veränderung zu Beginn mit geteilter Meinung betrachtet.

"Wir mussten ein Zelt mieten, uns um Getränke, Musik, Werbung und die Konzession kümmern. Da mussten wir uns natürlich erstmal reinfinden, aber es hat gut geklappt, weil das ganze Dorf mitgemacht hat", sagt die 24-Jährige.

Mit der Bewerbung für den Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" stieß die junge HVV-Vorsitzende in diesem Jahr ein weiteres Projekt an. "Wir haben den Fokus bei der Bewerbung auf die Menschen und Vereine in Hommersum gelegt und konnten wider Erwarten gleich beim ersten Mal die Silbermedaille erreichen", sagt Sanders. Auch am nächsten Wettbewerb wolle man nach dem Erfolg bei der ersten Bewerbung wieder teilnehmen.

Ihre Entscheidung bereut die 24-Jährige nicht. Zwar wird die Zeit neben Arbeitsstelle und ihrem liebsten Hobby, Hund Jack, bisweilen ganz schön knapp - etwa in der Vorbereitung auf den Dorfwettbewerb oder die Organisation der Festbewirtung - doch Maria Sanders kann auf tatkräftige Unterstützung: "An Engagement fehlt es hier sicher nicht, deswegen macht mir die Arbeit auch so viel Spaß. Meist muss ich nur einen Impuls geben, der Rest ist dann Gemeinschaftsleistung."

(jehe)
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