Goch Franz Opgenoorth ist tot

Goch · Jahrzehntelang prägte der 79-Jährige das Bild der Gocher Sozialdemokratie.

Jahrzehntelang stand er wie kein anderer für die politische Oppositionsarbeit in Goch. Wenn ein Bürger nicht zufrieden mit einer Situation in seiner Stadt war und vielleicht beim Bürgermeister kein Gehör fand oder lieber jemand anderen vorschickte, dann sprach derjenige mit einiger Sicherheit Franz Opgenoorth an. Der nämlich setzte sich liebend gerne für den "kleinen Mann" ein und brachte damit seine SPD regelmäßig in die Schlagzeilen. Franz Opgenoorth ist jetzt nach langer schwerer Krankheit 79-jährig gestorben. Am kommenden Mittwoch wird er in Goch beerdigt.

Sozialdemokrat war Opgenoorth auf dem Papier längst nicht mehr, denn es gab da dieses Zerwürfnis im Jahr 2007, das die Gocher SPD-Fraktion aufspaltete und eine neue politische Gruppierung entstehen ließ. Das Bürgerforum Goch, kurz BFG, wurde die "Partei" der Aussteiger Ulrich Knickrehm, Franz van Beek, Dieter Kirchberg, Jan Müskens und - vielleicht nicht ganz so sehr - von Franz Opgenoorth. Er blieb Ratsmitglied nur bis zum Ende der Legislaturperiode, die er noch als Sozialdemokrat begonnen hatte. 2010 verabschiedete ihn der damalige Bürgermeister Karl-Heinz Otto aus dem Rat, dem er über 30 Jahre lang angehörte und in dem er vor allem CDU-Vertreter das Fürchten lehrte. Sachkundiger Bürger für das BFG blieb Opgenoorth bis zuletzt. Seine Kenntnis der Stadt, ihrer Menschen, Bauprojekte und sonstiger Entwicklungen war beinahe unverzichtbar.

Franz Opgenoorth hatte seine berufliche Laufbahn als Postbeamter begonnen, und so gut er in dieser (jedenfalls früher) kommunikativen Branche bestimmt war: Mehr bewirken konnte er sicherlich als freigestellter Personalrat. Sich streiten für andere blieb zeitlebens seine Leidenschaft. Damit erwarb er sich viele Freunde auf der einen Seite und Anerkennung auf der jeweils anderen. Der Ur-Gocher wird am Mittwoch um 11 Uhr zu Grabe getragen.

(RP)
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