Goch Flyer sollen vor Badeunfällen schützen

Goch · Feuerwehr und DLRG verteilen ab heute an Badeseen in der Region Flyer zum sicheren Baden. Darauf sind Verhaltensanweisungen abgedruckt, die gefährlichen Situationen vorbeugen sollen.

Etwas mehr als einen Monat ist es nun her, dass ein junger Mann im Eyller See bei Kerken ums Leben kam. Feuerwehr und DLRG im Kreis Kleve haben diesen Vorfall nochmals zum Anlass genommen, um über die Gefahren an Badeseen in der Region aufzuklären. Weil mündliche Hinweise oft nicht reichen würden, haben Kreisfeuerwehr und DLRG nun einen Flyer erstellt, auf dem Baderegeln in verschiedenen Sprachen und auch durch Piktrogramme erklärt werden.

"Wir haben überlegt, wie man Gefahren bildlich so darstellen kann, dass möglichst jeder Besucher eines Sees diese versteht", sagt Stephan Derks, Pressesprecher der Kreisfeuerwehr in Kleve. Das gelte, wie im Fall des jungen Tunesiers, der im Eyller See ertrunken ist, besonders für Besucher, die kein oder nur wenig Deutsch sprechen würden. Auf dem Flyer sind verschiedene Gefahrensituationen und Verhaltensanweisungen zu sehen. Etwa, dass man nur im gekennzeichneten Bereich schwimmen und nicht ins Wasser springen soll.

Gestartet wird mit der Aktion bereits heute und damit mitten in der Feriensaison. "Wir werden die Flyer jetzt sukzessive an die Besucher der Seen in der Region verteilen", sagt Sascha Wolf, Bezirksbereichsleiter der DLRG. Zunächst aber nur an solchen, die durch die DLRG bewacht werden. Das sind derzeit sechs Stück. Die Herausforderung besteht für Feuerwehr und Rettungsgesellschaft nun darin, auch an unbewachten Seen auf die Gefahren aufmerksam zu machen. Denn laut Sascha Wolf passieren die wirklich schweren Zwischenfälle meist dort. "An bewachten Seen passiert so etwas hingegen wenig", sagt er.

Für die Feuerwehr bedeutet das ein Dilemma "Die unbewachten Seen sind meist unzugänglich, schnelle Hilfe dementsprechend schwierig", sagt Stephan Derks. Zudem seien solche Einsätze, die nicht selten mit der Bergung einer Leiche enden, eine Belastung für die Retter. Derks könne daher nicht aufhören immer und immer wieder darauf hinzuweisen, sich beim Schwimmen nicht zu überschätzen und keinen Alkohol oder Drogen zu konsumieren, sollte man sich im See noch abkühlen wollen. Das zeige auch das traurige Beispiel des Tunesiers im Eyller See, der offenbar vor dem Schwimmen Drogen konsumiert hatte.

Einen anderen Risikofaktor sieht Stephan Derks darin, dass immer weniger Kinder richtig schwimmen können. "Die Eltern schieben das Erlernen des Schwimmens immer mehr auf die Schulen ab." Das sei früher anders gewesen und müsse sich im Sinne der Sicherheit ändern.

(maxk)
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