Uedem-Keppeln Feuer zerstört Scheune in Keppeln

Uedem-Keppeln · Bei Stallarbeiten entdeckte Landwirt Theo Hannen gestern eine Rauchentwicklung in seiner Scheune. Er alarmierte sofort die Feuerwehr. Versuche, seinen Traktor zu retten, scheiterten. Bis auf eine Sähmaschine wurde alles zerstört.

 Damit das brennende Stroh gelöscht werden konnte, musste der Giebel mit einem Bagger aufgerissen werden.

Damit das brennende Stroh gelöscht werden konnte, musste der Giebel mit einem Bagger aufgerissen werden.

Foto: schulmann

Als Landwirt Theo Hannen gestern Nachmittag auf seine Scheune oder besser gesagt auf das, was davon übrig blieb, schaute, konnte er das Ganze immer noch nicht fassen. Das Gebäude an der Landwehr in Keppeln, 35 mal 14 Meter groß, liegt in Schutt und Asche. Ein Großbrand am Morgen hatte es völlig zerstört. Doch von Anfang an. Landwirt Theo Hannen erledigte gerade Stallarbeiten, als er um kurz vor zehn Uhr eine Qualmentwicklung aus der Scheune vernahm. Er alarmierte die Feuerwehr, lief zum Gebäude und versuchte noch, den darin befindlichen Traktor zu retten. "Doch der sprang nicht mehr an", sagte Hannen mit belegter Stimme. Das Feuer hatte sich bereits zu sehr ausgedehnt.

Das konnte Uedems Feuerwehrchef Gerd Ingenerf bestätigen. Als er mit den Löschzügen aus Uedem, Keppeln und Uedemerbruch sowie mit den Kameraden aus Pfalzdorf und dem Bundeswehrbrandschutz vom Paulsberg in Uedem am Einsatzort eintraf, stand die Scheune des landwirtschaftlichen Betriebes bereits lichterloh in Flammen.

400 Quadrantballen Stroh plus der gesamte Maschinenpark des Bauers befanden sich im Inneren des Gebäudes. Bis auf eine Sähmaschine wurde alles zerstört. Selbst die Photovoltaikanlage auf der Südseite des Scheunendaches fiel den Flammen zum Opfer. Wie hoch der Schaden genau ist, konnte gestern noch nicht beziffert werden. Aber er wird sich sicherlich im oberen sechsstelligen, wenn nicht sogar im siebenstelligen Bereich befinden. Verletzt wurde bei dem Großbrand zum Glück niemand, auch andere Gebäude des Betriebes wurden nicht beschädigt.

"Unsere erste Aufgabe war es schließlich, die Nebengebäude zu sichern", sagte Ingenerf im Gespräch mit unserer Redaktion. Insgesamt 60 Feuerwehrleute waren vor Ort, um den Großbrand unter Kontrolle zu bringen. Gegen 12.30 Uhr war das dann der Fall. "Wir mussten den Giebel entfernen, damit wir das brennende Stroh aus der Scheune holen können. Nur wenn man es verteilt, kann es richtig abgelöscht werden", sagte Ingenerf.

Dabei gestalteten sich die Löscharbeiten als schwierig, wie Ingenerf anmerkte: "Wir hatten Probleme mit der Wasserversorgung, mussten zuerst eine 1,5 Kilometer lange Leitung legen, um genügend Löschwasser vor Ort zu haben." Auch das brennende Stroh, das zu einem späteren Zeitpunkt auf dem angrenzenden Feld verteilt wurde, sorgte immer wieder für Aufsehen. So dauerten die Nachlöscharbeiten auch bis in den Abend hinein an.

Warum die Scheune in Keppeln überhaupt in Brand geriet, war gestern noch unklar. "Vielleicht war es ein technischer Defekt, vielleicht war es die Photovoltaikanlage", sagte Hannen. Fest steht aber: Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen und wird einen Brandsachverständigen hinzuziehen. Bisher gibt es allerdings keine Ansätze für eine Brandstiftung.

Wie es mit dem Betrieb weitergeht, konnte Hannen gestern ebenfalls noch nicht sagen. Fest steht: Der Landwirt muss sich jetzt erst einmal neues Stroh besorgen, auch der Maschinenpark muss wieder neu aufgebaut werden.

(RP)
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