Goch Fensterabsturz am Rathaus bleibt rätselhaft

Goch · Materialschwäche, Einbaufehler, Fremdeinwirkung? Ein Fassadenstatiker soll sich ein Urteil bilden.

 Aktuell ist der Neubau rundum abgesperrt.

Aktuell ist der Neubau rundum abgesperrt.

Foto: GOTTFRIED EVERS

Gerade mal neun Jahre alt ist der Neubau des Gocher Rathauses - dass da ein großes Fenster einfach herausfallen konnte, erschreckt die Gocher, die darüber seit dem Wochenende debattieren. Zum Glück kam niemand zu Schaden, und um allen Eventualitäten vorzubeugen hat die Stadt sofort den gesamten Neubau abgesperrt. Denn auch gestern gab es keine Antwort auf die Frage, wie es passieren konnte, dass eines der raumhohen grünen Fenster zwei Stockwerke tief herabstürzte. "Es wird kurzfristig einen Termin mit den Architekten und einem Fassadenstatiker geben", sagt Stadt-Sprecher Torsten Matenaers.

Gochs Rathaus, 8,5 Millionen Euro teuer und 2006 eröffnet, wirkt nicht zuletzt durch seine gläserne Front mit den grauen Riegeln und grünen Paneelen. Entworfen und geplant hatte es die Architektengemeinschaft Völling / Wrede. Die Fenster, erinnert sich Heinz Wrede, stammten von einem auswärtigen Hersteller, der sie auch eingebaut habe. Ob das Material schadhaft gewesen sei, ob es Fremdeinwirkung war oder die Scheibe eventuell etwas zu klein für die U-Profile war, das müsse jetzt untersucht werden. Denn klar ist laut Wrede: "So etwas darf auf gar keinen Fall passieren!" Klaus Völling ergänzt: "Es gibt im Prinzip zwei Möglichkeiten: In seltenen Einzelfällen gibt es Spontan-Brüche, die durch die hohe Spannung in der Glasscheibe auftreten können.

Die andere Möglichkeit ist ein Problem bei der Aufhängung." Die Örtlichkeit werde nun genauestens inspiziert, dann müsse sich die betroffene Firma äußern, eventuell sei anschließend noch ein Gutachten nötig.

(nik)
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