Einfach Energie Enni Und Rheinische Post Erklären Energiethemen Kinderleicht Erdgas - fossiler Rohstoff aus der Tiefe

Goch · Ebenso wie Erdöl und Kohle ist Erdgas ein sogenannter fossiler Brennstoff. Allerdings entstehen weniger giftige Stoffe wenn man Erdgas verbrennt, als bei den anderen beiden Brennstoffen. Deshalb wird das Gas immer beliebter.

Einfach Energie Enni Und Rheinische Post Erklären Energiethemen Kinderleicht: Erdgas - fossiler Rohstoff aus der Tiefe
Foto: Jörg Parsick-Mathieu

GOCH In den vergangenen Wochen habt Ihr viel über die Vor-und Nachteile regenerativer und fossiler Energieträger erfahren. Während Erdöl, Kohle und Atomenergie in der Kritik stehen, da sie schädlich für die Umwelt sind und dazu auch noch irgendwann versiegen werden, stellt das Erdgas, das wir Euch heute vorstellen wollen, als weiterer fossiler Energieträger eine Alternative dar.

Im Gegensatz zu den anderen nicht-erneuerbaren Energielieferanten ist Erdgas als Naturprodukt um einiges umweltfreundlicher, da bei seiner Verbrennung weniger giftige Stoffe entstehen. In der Fachsprache heißt das, dass Erdgas emissionsärmer ist. So hat der zunehmende Einsatz von Erdgas in den letzten Jahrzehnten einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von Umweltschadstoffen geleistet. Besonders mit Blick auf den Klimawandel ist Erdgas eine gute Wahl: Der Ausstoß von klimaschädlichen Gasen durch die Nutzung von Erdgas ist gering.

Aufgrund seiner Vorzüge wird Erdgas heute immer beliebter. Auch in Moers und Neukirchen-Vluyn liegt es wegen der Umweltvorteile weiterhin im Trend. Alleine in den letzten drei Jahren stellten über 230 Hauseigentümer in den beiden Städten auf den modernen Energieträger um.

Doch nicht nur für die Heizung ist das Erdgas zu gebrauchen, auch als Kraftstoff für Fahrzeuge ist es auf der Überholspur. Warum? Weil es kostengünstiger und umweltschonender ist, als das Betreiben von Autos mit Benzin oder Diesel. Der Ausstoß von Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid-, Ruß- und anderen Partikelemissionen wird beim Einsatz des Kraftstoffs Erdgas nahezu vollständig vermieden. Im Vergleich zu einem mit Benzin betriebenen Auto verursacht Erdgas zum Beispiel bis zu 25 Prozent weniger Kohlendioxid und trägt bis zu 80 Prozent weniger zur Smogbildung bei. Die "weichere" Verbrennung des Erdgases vermindert zudem das Motorgeräusch deutlich, das heißt, dass die Erdgas-Autos leiser sind.

Allein 60 Erdgasfahrzeuge aus ihrer Fahrzeugflotte rollen für die Enni im Stadtgebiet über die Straßen. Das Unternehmen setzt verstärkt auf die neue Technik und Erdgasfahrzeuge aller gängigen Fabrikate gehören mit zum Fuhrpark des Stromversorgers dazu. Somit fährt jedes vierte der Dienstfahrzeuge eines Enni-Mitarbeiters heute mit Erdgas.

Aber wo kommt das Erdgas nun her? Der fossile Energieträger ist tief vergraben unter der Erde zu finden. Er entsteht aus winzig kleinen Lebewesen, Mikroorganismen, und Pflanzenresten, die einem Wandel unterliegen, der 600 Millionen Jahre dauert. Um das Erdgas nun zu gewinnen, müssen mit Hilfe von Bortürmen und -inseln sehr tiefe Löcher gegraben werden. Vielleicht habt Ihr ja schon mal eine solche Bohrinsel an der Nordsee gesehen.

Das gewonnene Erdgas wird dann durch unterirdische lange Rohre, so genannte Pipelines, zu den lokalen Energievertreibern weitergeleitet. Da aber Deutschland nicht so viel Erdgas gewinnen kann, wie es benötigt, kauft es unser Land bei anderen Staaten. Russland zum Beispiel ist der größte Erdgaslieferant für Deutschland. Hier angekommen, wird das Erdgas gespeichert und an Haushalte und Industrien verteilt.

Um mehr Erdgas innerhalb des Landes zu produzieren, haben sich Forscher eine neue Methode einfallen lassen: das "Fracking". Dabei werden Chemikalien in den Boden gepumpt, die das Gas aus den Gesteinsschichten lösen sollen. Da diese Art von Gewinnung aber alles andere als "öko" ist, stößt sie bei Umweltschützern auf harte Kritik. Sie hat deshalb in den vergangenen Jahren für viele Diskussionen gesorgt.

(RP)
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