Goch Eine neue Bogenbrücke über die Niers

Goch · Der Gemeinderat hat sich einstimmig für die Version aus Holz entschieden. Einigkeit in der Politik auch über die übrige Gestaltung der Nierspromenade. Jetzt können Mittel aus der Städtebauförderung beantragt werden.

 Blick vom Ortskern in Richtung B 9. Die Nierspromenade beginnt links am Fährsteg und endet an der neuen Brücke zum Tierpark.

Blick vom Ortskern in Richtung B 9. Die Nierspromenade beginnt links am Fährsteg und endet an der neuen Brücke zum Tierpark.

Foto: gemeinde

Der Ortskern von Weeze wird bald um eine Niersbrücke reicher sein. Bogenförmig und aus Holz ist sie. Auf diese Ausführung hat sich der Gemeinderat geeinigt. Ebenso einstimmig beschloss er den Verlauf und die Gestaltung der neuen Nierspromenade. Auf dieser Grundlage können die Weezer nun Mittel aus dem Städtebauförderungsprogramm 2018 beantragen.

 Die neue hölzerne Bogenbrücke, für die sich der Weezer Rat entschieden hat, wird dieser hier in Bad Feilnbach nachempfunden sein.

Die neue hölzerne Bogenbrücke, für die sich der Weezer Rat entschieden hat, wird dieser hier in Bad Feilnbach nachempfunden sein.

Foto: Gemeinde

Das von der Verwaltung beauftragte Ingenieurbüro hatte den Ratsmitgliedern Fotos von 22 verschiedenen Brückentypen vorgelegt. CDU-Fraktionsvorsitzender Guido Gleißner lobte die Vielfalt, das sei schon fast zu viel gewesen. "Für uns war das am Ende Geschmackssache." CDU-Favorit war schließlich Brücke Nummer zwei, eine bogenförmige Ausführung aus Holz.

Auch SPD und Grüne hatten sich für diese Bogenbrücke entschieden. Die Wahl der FDP war aus Kostengründen auf zwei andere Versionen gefallen. "Aber wir werden uns dem Grundkonsens nicht verweigern", kündigte FDP-Fraktionsvorsitzender Stefan van Loon an. So votierten die Liberalen wie der Rest des Rates für die Brücke, wie sie in Bad Feilnbach den Jenbach überspannt. Die könnte laut Baudezernent Wilhelm Moll-Tönnesen in Weeze allerdings etwas anders aussehen als auf dem Vorlagenfoto. "Möglicherweise wird der Bogen über die Niers dicker", deutete er andere Abmessungen an. Grundsätzlich sei die Konstruktion wegen ihres geringen Unterbaus vorteilhaft, weil damit der Mindestabstand der Brücke zur Jahrhunderthochwasser-Höhe der Niers gewahrt bleibe. Die statische Prüfung steht nach Angaben Möll-Tönnesens noch aus, werde aber bis zur Antragstellung der Städtebauförderungsmittel geklärt. Die Anpassung der Kosten für die Brücke auf Weezer Verhältnisse, so der Dezernent zur RP, habe eine Schätzung von etwa 271.000 Euro ergeben. Diese Summe werde nun aber überprüft.

Die Brücke ist ein Bestandteil bei der Neugestaltung der Nierspromenade. Die ist auf Grundlage des Integrierten Handlungskonzepts von 2012 samt Brückenbau im Haushaltsentwurf für 2018 mit 750.000 Euro berücksichtigt, wobei dieser Betrag nach Einschätzung des Baudezernenten alleine aufgrund des Zeitablaufs überholt sein dürfte. Aus der Städtebauförderung sind laut Kämmerer Johannes Peters 450.000 Euro eingeplant.

Die Nierspromenade beginnt laut Moll-Tönnesen mit der Einmündung in den Fährsteg und geht bis zur neu geplanten Brücke. Brücke und Promenade werden dort über ein gemeindliches Grundstück an die Loestraße angebunden. Der Fährsteg ist eine gesonderte Maßnahme. Über den Stand bei der Nierspromenade gab es in der Ratssitzung aktuelle Informationen vom Baudezernenten. So sei man sich beim Fährsteg mit dem Grundstückseigentümer weitgehend einig über den Wegeverlauf. Die Parkplätze an der Bootsanlegestelle würden sowohl befestigt als auch unbefestigt geplant. Da, wo die Nierspromenade nicht über gemeindeeigene Flächen verläuft, also über Niersverband-Areal oder über Kirchengrund, sollen Stege errichtet werden. Am evangelischen Pfarrgarten verläuft der Weg zum Teil tiefer als das Grundstück. Eine Mauer dort soll so hoch wie nötig, aber so niedrig wie möglich werden. Ein weiterer Punkt ist die Anbindung von Schloss Hertefeld an die Niersbrücke. Hier laufen laut Moll-Tönnesen Gespräche zwischen dem Eigentümer und der Gemeinde. Diese Baumaßnahme sei allerdings nicht Gegenstand der Städtebauförderung.

Um Synergie-Effekte zu erzielen, möchte die Gemeinde die Promenade parallel zur geplanten Renaturierung der Niers durch den Niersverband in Höhe des Tierparks bauen. Realistisch ist laut Moll-Tönnesen eine Umsetzung im Frühjahr 2019.

(RP)
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