Goch Ein tolles Familienfest bei Kolping

Goch · Gekonnte Tänze, ein witziger Nachbar in der Bütt und viel Nachwuchsförderung: Kolping erfreute Mitglieder und Gäste mit einer stimmungsvollen Kappensitzung. Dazu trug auch ein entspannter neuer Sitzungspräsident bei.

 Die Tänzerinnen aus den eigenen Reihen wussten mit ihren Darbietungen zu überzeugen.

Die Tänzerinnen aus den eigenen Reihen wussten mit ihren Darbietungen zu überzeugen.

Foto: GOTTFRIED EVERS

Das war keine leichte Aufgabe, und René Gravendyck hatte anfangs spürbar einigen Respekt vor dem neuen "Job". Doch schon nach kurzer Zeit wurde aus dem "Neuen" ein überzeugender Sitzungspräsident, der nach Wunsch seines Vereins in der Nachfolge von Heinrich Schmitz und Markus Knops auch in den kommenden Jahren die Sitzungen der "Familie" leiten soll. Das Kolping Karnevals Komitee legte eine 1a-Kappensitzung aufs Parkett des Kastells, und an deren Gelingen hatten unzählige Akteure ihren Anteil: auf, hinter und auch vor der Bühne, denn das Kolping-Publikum ist "das beste der Welt", wie mehrfach gelobt wurde.

 Maike Roellofs berichtete von ihrem Leben mit Eltern und Großeltern.

Maike Roellofs berichtete von ihrem Leben mit Eltern und Großeltern.

Foto: Evers Gottfried

Begeisternder Eisbrecher waren die Kolping-Mäuschen, die als Bauarbeiter verkleidet waren. Bei den vielen Gocher Straßen- und Kanalbauprojekten hatten sie reichlich "Stein auf Stein" zu setzen und hämmerten sich mühelos in die Herzen der Zuschauer. Da war es für die "Töns", die ihren Rhythmus ohnehin stets unmittelbar auf die Zuhörer übertragen, ein Leichtes, die Stimmung schon am frühen Abend für sich zu nutzen und noch zu steigern. Die eigenen und schon länger bekannten Songs der Band mitzusingen war für den Saal kein Problem. Was im Festzelt und auf der Scheunenfete klappt, gelang auch im Kastell - die Töns hatten ihr Auditorium sofort im Griff.

Die erst zwölfjährige Maike Roeloffs erzählte launig aus ihrem Leben mit Eltern und Großeltern, bevor die Kolping-Teenies einen tollen Gardetanz hinlegten. Ein Lapsus des Präsidenten, für den er sich später mehrfach entschuldigte: Gravendyck hatte übersehen, dass Kinderprinzessin Charlotte I. wie in jedem Jahr ihre Tanzgruppe unterstützte. "Das hatte ich einfach nicht für möglich gehalten, erst zu tanzen und schon kurz darauf in vollem Ornat als Prinzessin auf der Bühne zu stehen", rettete Gravendyck charmant die Situation.

Erst jedoch brachten die Feuerwehr-Funken blau-weiße Dynamik ins Kastell. Zu AC/DCs "TNT" rockten sie die Bühne. Dem Prinzenpaar Carsten I. und Christine I. galt die erste La-Ola-Welle "...und das Flammenmeer entfacht". Der Präsident versprach dem Karnevalsverein der Freiwilligen Feuerwehr Goch seine und Kolpings ganze Unterstützung für die noch ausstehenden allertollsten Tage und insbesondere natürlich für den Rosenmontagszug. Das Kinderprinzenpaar Tom II. und Charlotte I. samt Herold Tom (Kinderprinz des Vorjahres) war glücklich, seine Worte endlich mal an die eigenen Untertanen richten zu können. Nach so vielen schon gewesenen Terminen war die Audienz bei Kolping doch noch etwas ganz Besonderes. Fürs Familienalbum wunderbar: Die jungen Majestäten zeichneten ihre Väter mit Orden aus. Es glitzerten Tränen der Rührung in einigen Augen.

Innerhalb von Sekunden hatte anschließend Hans Miesen, Sohn des Fast-Gochers Rob Miesen, die Gäste bei sich. In meist niederländischer Sprache, die den Grenzländern fast so vertraut ist wie die eigene, bewies der Büttenredner, wie gut es tun kann, miteinander zu lachen. Das tat nicht weh, war nie gemein, nur komisch und gekonnt. Der "Petrusheimer Tippelbruder" mit der Gladbach-Mütze ist in Goch besonders gerne zu sehen.

Das man auch heranwachsende Jungs für den Karneval begeistern kann, bewies der Auftritt der "Locos". Playback-Gesang mit Klamauk und Artistik ist ihr Ding, das eine Menge Applaus verdiente. Der Show-Tanz der Kolping-Funken, die als kesse Cheer-Leader Beine und Pompons kreisen ließen, verleiteten sogar den Elferrat, die Puscheln zu schwingen. Die Stimmung war nicht mehr zu toppen. Und dann kam auch noch K6, die Kolping-Kult-Band, deren Sänger Jörg Matenaers seit genau 30 Jahren dabei ist. Da gab's traditionell Kölsches, Romantisches und überhaupt alles, was der Gocher um Mitternacht hören will. Eine Top-Band aus den eigenen Reihen - wunderbar.

(RP)
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