Goch-Kessel Ein Tag am Strand von GochNess

Goch-Kessel · RP-Mitarbeiter Werner Stalder hat den 21-jährigen Robin Übach und seine Kollegen vom Naturfreibad in Kessel einen Tag lang bei der Arbeit begleitet. Vom Schwimmnudel-Verleih bis zur medizinischen Erstversorgung war alles dabei.

 Schlauchboote, Surfbretter, Schwimmnudeln, Bälle - Besucher, die nicht alles ins Auto bekommen haben, können sich so ziemlich alle notwendigen Strandutensilien bei Robin Übach und seinen Kollegen ausleihen.

Schlauchboote, Surfbretter, Schwimmnudeln, Bälle - Besucher, die nicht alles ins Auto bekommen haben, können sich so ziemlich alle notwendigen Strandutensilien bei Robin Übach und seinen Kollegen ausleihen.

Foto: GOTTFRIED EVERS

Still ruht der See. Es ist 9.30 Uhr, als Robin Übach die Schwimmmeisterhütte am Naturbadesee erreicht. Robin ist einer der Fachangestellten für Bäderbetriebe von GochNess, der heute die Aufsicht führt. Es verspricht ein heißer Tag zu werden. "Gestern hatten wir eine Floßbau-Aktion", sagt der junge Mann. Jetzt gilt es, die zahlreichen Flöße wieder auseinander zu bauen, bevor um 10 Uhr die ersten Gäste kommen.

Aber das ist noch nicht alles. Täglich müssen der Gänsekot und der Müll vom Strand des idyllisch gelegenen Natursees entfernt werden, denn Nil- und Graugänse fühlen sich am Wasser zuhause. Auch die beiden Inseln im See werden geschrubbt. Es werden die Temperaturen gemessen und protokolliert: 22,8 Grad Wasser- und 28 Grad Lufttemperatur, Sichttiefe 4,20 Meter. Danach wird die blaue Fahne gehisst, und es kann losgehen.

 Zu den vielfältigen Aufgaben, die Robin Übach und seine Kollegen am Gocher Strand erledigen, gehört unter anderem das Messen der Wassertemperatur und auch das Putzen der Plattform.

Zu den vielfältigen Aufgaben, die Robin Übach und seine Kollegen am Gocher Strand erledigen, gehört unter anderem das Messen der Wassertemperatur und auch das Putzen der Plattform.

Foto: Evers, Gottfried (eve)

Die ersten Badegäste kommen. Robins Kollege, Dirk Michelbrink, ein "alter Hase" im GochNess-Freibad, glättet mit dem Trecker noch schnell den feinen Sand am flachen Strand. Die beiden sind ein tolles Team. Der komplette Seebereich besteht aus drei Strandabschnitten, dem Sauna-, dem Hallenbad- und dem Freibadstrand, insgesamt etwa 500 Meter lang. Neben der Aufsicht an Land und Wasser gehört für die Rettungsschwimmer das Verleihen von Schlauchbooten, Surfbrettern und Bällen zur ständigen Beschäftigung. Neben einer kleinen Leihgebühr muss man bei Fußball- oder Volleybällen ein paar Schuhe als Pfand hinterlassen: "Sonst bekommen die Bälle Füße."

Eine Mutter wünscht für ihren Knirps eine Schwimmnudel und ein Schwimmbrett. "Aber nur, wenn Sie im Nichtschwimmerbereich mit dabei sind", sagt Robin. Sorgen machen ihm und seinen Kollegen vor allem die Eltern, die ihre kleinen Kinder unbeaufsichtigt am Strand lassen und selbst weitab im Schatten auf der Decke liegen. Der Nichtschwimmerbereich ist 1,30 Meter, der Schwimmerbereich fünf Meter tief.

Goch-Kessel: Ein Tag am Strand von GochNess
Foto: Evers, Gottfried (eve)

Es gibt zu tun bei der Aufsicht: Aus der Tagesklinik Geldern sind elf Kinder und sieben Betreuer gekommen. Alle wollen mit Material für ein Badevergnügen ausgestattet werden. Dem 21-jährigen Robin gefällt sein Job: "Im Sommer bin ich am Strand und im Winter in der Sauna", sagt er. Plötzlich kommen zwei Mädchen mit ihren Surfbrettern in den "fremden Bereich", denn alle drei Strandabschnitte sind voneinander getrennt. Ein kurzer Pfiff mit der Trillerpfeife, und die zwei haben kapiert. "Ich glaube an das Gute im Menschen", sagt Robin.

Zwischendurch gibt es medizinisch zu tun: Ein Mädchen ist vom Surfbrett gefallen und hat sich die Augenbraue aufgeschlagen, ein Junge hat beim Salto von der Insel Nasenbluten bekommen, und ein Mann ist in eine scharfe Muschel getreten. Mit Kenntnis und Zuneigung werden alle verarztet.

Mit dem 30-PS-Rettungsboot geht es auf eine Patrouillenfahrt über den herrlich gelegenen Natursee. Um 13.30 Uhr sind es 34,8 Grad Luft- und 23,2 Grad Wassertemperatur. Und es gibt auch Patrouillen an Land. Eine Stunde später verraten die orangefarbenen Badehosen, dass auch viele Gäste aus den Niederlanden die Abkühlung suchen. Bei der Aufsicht schätzt man nun über 1000 Besucher. Später beginnt auch Yvonne Fallier ihren Dienst. Sie hat ihren Hund Floyd dabei, den das Team liebt.

Für Robin ist jetzt Feierabend. "Für morgen steht wieder ein heißer Tag bevor", sagt er.

(sdw)
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