Goch Ein Begegnungszentrum für alle

Goch · Die Evangelische Kirchengemeinde Goch lädt zum Bürgerforum ein, um Ideen und Wünsche für die neue Begegnungsstätte am Markt zu sammeln. Termin ist der 8. Dezember.

Goch: Ein Begegnungszentrum für alle
Foto: GOTTFRIED EVERS

"Wir möchten viele Menschen begeistern und uns als Kirche öffnen, nicht nur für die eigene Kirchengemeinde." So formuliert Rahel Schaller, Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Goch, den Grundgedanken, der hinter der neuen Begegnungsstätte in Goch am Markt steht. Standort ist das bisherige evangelische Gemeindehaus. Es wird abgerissen, um an gleicher Stelle das neue Zentrum zu bauen. "Das alte Gemeindehaus ist in vieler Hinsicht nicht mehr zeitgemäß", erklärt Kirchmeisterin Birgit Pilgrim. Es fehle zum Beispiel die Barrierefreiheit und die grundsätzliche Öffnung auch für außerkirchliche Gruppierungen. "Ein Haus nur für uns als Kirche entspricht nicht den Bedürfnissen der Menschen unserer Zeit, die uns längst eingeholt hat, denn inzwischen treffen sich viele andere Gruppen wie zum Beispiel die Flüchtlingshilfe in unserem Haus", so Pilgrim.

Wesentlich für die Kirchengemeinde als Initiator ist, dass die Menschen, die das Haus in Zukunft nutzen werden, auch ihre konkreten Wünsche einbringen. Daher veranstaltet die Gemeinde am Freitag, 8. Dezember (15.30 Uhr bis 18 Uhr), im Gemeindehaus ein Bürgerforum. Hierzu sind Gruppen, Vereine, Initiativen, Selbsthilfegruppen, auch Einzelpersonen eingeladen, um sich mit ihren Ideen am Projekt zu beteiligen. Die Bürgerbeteiligung ist Teil des Quartiersentwicklungskonzeptes, das die Kirchengemeinde in Zusammenarbeit mit der Stadt Goch zurzeit erarbeitet.

Professionelle Hilfe leisten Jutta Straetmann, Projektentwicklerin aus Dortmund, und Dominik Bulinski, Stadtbaurat von Goch. Jutta Straetmann hat bereits im Vorfeld mit verschiedenen Gruppen Interviews geführt, um die Bedürfnisse der künftigen Nutzer festzustellen. Ein Beispiel sind die Sprachpaten für Flüchtlinge, die oft nach Räumen suchen, wo sie sich treffen können. Die Hilfe der Stadt Goch, deren Verwaltungsgebäude gleich nebenan ist, ist in der Hauptsache beratend. "Wir unterstützen konzeptionell. Als Nachbarn arbeiten wir sozusagen Hand in Hand", so Dominik Bulinski. Er werde auch alle Bauunterlagen auf Vollständigkeit prüfen, damit es zu einer rechtssicheren Baugenehmigung kommt. Auf Nachfrage teilte der Baurat mit, dass über eine finanzielle Unterstützung des Begegnungszentrums durch die Stadt noch nicht gesprochen wurde. Einen Termin für den Baubeginn gibt es ebenfalls noch nicht.

Für die Finanzierung wird die Kirchengemeinde sich um verschiedene Fördermittel bemühen, bestätigt Birgit Pilgrim. Als ungefähre Obergrenze, die bei der Ausschreibung des Architektenwettbewerbs festgesetzt wurde, nennt sie 1,4 Millionen Euro.

Der Siegerentwurf der Architekten Ader & Kleemann aus Kalkar ist als Modell bereits im Vorraum der Kirche zu besichtigen. Eingebettet in die historische Gebäudezeile von Rathaus und Kirche am Markt, fallen sogleich große Glasfronten auf. "Das soll auch baulich deutlich machen, dass das Haus für viele Menschen geöffnet ist", so Pfarrerin Schaller.

In Richtung Innenhof ist das Gebäude größer geplant, jedoch werde immer noch genug Platz sein für beliebte Veranstaltungen wie zum Beispiel den Weihnachtsmarkt unterm Geusendaniel.

(ath)
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