Goch/Kleve Drogendealer aus Goch droht lange Haftstrafe

Goch/Kleve · Der 25-jährige Angeklagte machte am ersten Verhandlungstag weder Angaben zur Person noch zu den Vorwürfen.

Ein 25-jähriger Mann aus Goch muss ich seit gestern wegen umfangreichen Drogenhandels vor dem Klever Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, zwischen März 2014 und Juni 2016 aus seinen Wohnungen in Kleve und Goch heraus größere Mengen Betäubungsmittel verkauft zu haben, auch an Minderjährige. Insgesamt werden dem Angeklagten 28 strafbare Handlungen vorgeworfen, so der Staatsanwalt.

Die Betäubungsmittel, insbesondere Marihuana und Amphetamin, soll der Angeklagte sich meist in den Niederlanden beschafft haben. Da der 25-Jährige laut Anklageschrift im Besitz von zwei Teleskop-Schlagstöcken und eines Aluminium-Baseballschlägers gewesen sein soll, kommt auch eine Verurteilung wegen bewaffneten Handeltreibens in Frage.

Torben Petry, Verteidiger des Angeklagten, erklärte gestern, sein Mandant wolle bis auf Weiteres keine Angaben zur Person oder zu den Vorwürfen machen.

Vier von insgesamt 15 Zeugen waren zum ersten Verhandlungstag geladen. Zwei verweigerten die Aussage aufgrund laufender eigener Verfahren oder weil sie sich mit einer Aussage selbst belastet hätten. Einer der Zeugen blieb der Verhandlung ohne Erklärung fern.

Ausführlich sagte hingegen ein 20-jähriger Mann aus Kalkar aus, der aufgrund von Drogengeschäften mit dem Angeklagten bereits im vergangenen Jahr rechtskräftig verurteilt worden war. "Ich kenne den Angeklagten flüchtig. Wir waren nicht eng befreundet", erklärte der Zeuge. Auszüge aus Handy-Chatverläufen zwischen dem 20-Jährigen und dem Angeklagten, die gestern vom Vorsitzenden Richter Christian Henckel im Gerichtssaal verlesen wurden, deuten jedoch darauf hin, dass die beiden zumindest geschäftlich häufiger Kontakt gehabt haben sollen.

"Kann ich Grün für 325 Euro haben?", lautete beispielsweise eine Nachricht an den Angeklagten, wobei es sich laut Zeuge um eine Anfrage nach 50 Gramm Marihuana gehandelt haben soll. Von vereinbarten Deals bis hin zu einem Wert von 900 Euro zeugten die Chatverläufe - neben Marihuana soll auch Amphetamin weiterverkauft worden sein.

Der Prozess wird am 26. Januar um 9 Uhr im Klever Landgericht fortgesetzt. Dann soll auch der säumige Zeuge gehört werden, der der Strafverhandlung vor der 7. großen Strafkammer gestern unentschuldigt fortblieb. Zudem droht ihm ein Ordnungsgeld, das der Staatsanwalt gestern beantragte.

Ein dritter und voraussichtlich letzter Verhandlungstag ist für den 9. Februar angesetzt.

(jehe)
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