Goch DRK Goch hofft auf weitere Mitstreiter

Goch · Nicht nur bei Blutspendeterminen, auch bei Hilfseinsätzen, im Katastrophenschutz, bei Stadtfesten oder Sportveranstaltungen ist das Rote Kreuz unverzichtbar. Ehrenamtler für Versorgung und Sanitätsdienst zuständig.

 Diese jungen Leute stammen aus dem Jugendrotkreuz und helfen jetzt schon bei wichtigen Veranstaltungen wie den Blutspendeterminen mit.

Diese jungen Leute stammen aus dem Jugendrotkreuz und helfen jetzt schon bei wichtigen Veranstaltungen wie den Blutspendeterminen mit.

Foto: Friedel Evers

Wenn sich das Deutsche Rote Kreuz im Zusammenhang mit dem Blutspenden zu Wort meldet, geht es meist um die Sorge, künftig nicht mehr genügend Konserven für schwerkranke oder unfallverletzte Menschen zu haben - und um den Aufruf, Bürger mögen mit ihrer Blutspende helfen, den Engpass zu beheben. Jetzt aber hatte Hermann-Josef Kleinen, Vorsitzender des DRK Goch, ein anderes Anliegen: "Wir suchen neue ehrenamtliche Helfer", sagt er. Denn beim Roten Kreuz ist es wie bei fast allen anderen Vereinen: Menschen binden sich nicht mehr gerne langfristig. Der Service des DRK wird aber nach wie vor gern in Anspruch genommen.

Zwei Bereiche sind es, die das DRK ausmachen: der Sanitätsdienst und der Betreuungsdienst. Letzterer hatte im vergangenen Jahr zum Beispiel sehr viel mit der Versorgung von Flüchtlingen zu tun, betreute die Menschen in Turnhallen und anderen Großunterkünften und sorgte für ihre Verpflegung. Hermann-Josef Pier und Jörn Pooch sind dafür beim Gocher DRK verantwortlich. "Neben den Betroffenen, um die wir uns kümmern, ist der Verpflegungszug bei Einsätzen und Veranstaltungen aber auch für die Hilfskräfte zuständig", erklärt Pier. Ganz wichtig ist der Dienst der Männer und Frauen auch bei den Blutspendeterminen. "Nach dem Spenden kommen die Leute zu uns, um etwas zu essen und zu trinken, damit sie ihre Kräfte schnell zurückgewinnen", sagt Hermann-Josef Pier schmunzelnd. Denn ein halber Liter Blut, der dem Körper entnommen wurde, ist zwar für die Gesundheit kein Problem, der Verlust muss aber wieder ausgeglichen werden. Deshalb sind die Ärzte und medizinisch-technischen Angestellten des Blutspendedienstes froh, die Spender nach dem "Abzapfen" in geübte Hände weiterreichen zu dürfen.

Vor wenigen Tagen war Blutspendetermin in Pfalzdorf. Über 200 Männer und Frauen rollten dafür den Ärmel auf, was nicht nur das Gocher DRK freute, sondern auch den Mann für die Öffentlichkeitsarbeit. Thorsten Hemmers ist nicht nur stellvertretender Vorsitzender beim Nachbar-Ortsverein Uedem, sondern auch Pressereferent des DRK-Blutspendedienstes West. Und er ist stolz auf "seine" Niederrheiner. "Die Menschen auf dem Land versorgen die städtischen Regionen mit", sagt er und meint damit die hohe Bereitschaft zur Blutspende in ländlicher Gegend. Obwohl das DRK für die Blutspende kein Geld gibt, sei der solidarische Akt der Nächstenliebe für viele Niederrheiner ganz selbstverständlich. Auch die jungen Leute, die beim Blutspendetermin am Empfang sitzen, tun das ehrenamtlich. Oft sind es Jugendrotkreuzler, die in ihre Aufgaben hineinwachsen.

Marco Lübeck, der Leiter des Jugendrotkreuz in Goch, freut sich, wenn neue Interessierte zu den Gruppenstunden dienstags von 17.30 bis 18.30 Uhr ins Kompetenzzentrum von DRK und DLRG neben der Feuerwehr kommen. In zwei verschiedenen Altersgruppen werden Spiel und Spaß sowie Kenntnisse in Erster Hilfe vermittelt, zudem rekrutiert das DRK Jugendliche, die für Übungen realistische Unfalldarstellung proben.

Und dann gibt's da natürlich noch den Sanitätsdienst mit derzeit rund 40 Mitgliedern, der von Vereinen und Veranstaltern angefragt wird, wenn zum Beispiel ein Laufsportereignis, ein Stadtfest, ein Public Viewing oder ein großes Konzert ansteht.

Das geht nicht ohne Ehrenamtler. Bisher werden dazu genügend Freiwillige gefunden. "Wir bilden unsere Leute gut aus, da wollen sie ihr Können auch anwenden", sagt Hermann-Josef Kleinen. Wenn die Veranstaltungsdichte allzu groß wird, tausche man sich mit Nachbarn wie etwa den Uedemern aus. Weitere Mitstreiter wären hochwillkommen. Zumal das DRK, das Jugendlichen jeden Sommer eine schöne Ferienfahrt anbietet, natürlich auch seine gesellige Seite hat.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort