Goch Die Bruderschaft plant eine Tagespflege

Goch · Zwölf Plätze für Tagespflegegäste, dazu sechs Seniorenwohnungen: So ist die Planung der Bruderschaft zu unserer lieben Frau an der Mühlenstraße / Ecke Adolf-Kolping-Straße. Sorge gibt es wegen eines Vorhabens in Neu-See-Land.

 Der Komplex ist rollstuhltauglich, alle Wohnungen verfügen über eine Loggia mit Blick Richtung Maria-Magdalena-Kirche.

Der Komplex ist rollstuhltauglich, alle Wohnungen verfügen über eine Loggia mit Blick Richtung Maria-Magdalena-Kirche.

Foto: ARCHITEKT WREDE

Es ist so weit: Das Grundstück ist gekauft, nun wartet die Bruderschaft zu unserer lieben Frau nur noch auf die Baugenehmigung, dann kann's losgehen. An der Mühlenstraße, auf dem Eckgrundstück zur Adolf-Kolping-Straße, entsteht eine neue Tagespflege als Ergänzung der bisherigen Senioreneinrichtungen der Bruderschaft. Oberhalb der Tagespflege, die im Erdgeschoss angesiedelt wird, entstehen auf zwei Etagen behindertengerechte Wohnungen.

Noch vor Kurzem war das Grundstück eine Grünanlage - keinem besonderen Zweck gewidmet, lediglich ein Stück Rasen mit einigen Büschen und Bäumen, auf der Ecke ein Pfahl mit Hinweisen auf Radwege. "Wir hatten seit Jahren vor, dem Bedarf der Gocher auf Tagespflegeplätze nachzukommen und auch in diesem Bereich tätig zu werden. Aber uns fehlte das geeignete Grundstück", erklärt Norbert Lamers, der Leiter des Altenzentrums. Denn das Eckgrundstück gehörte der Stadt. Allerdings liegt es fraglos ideal - gleich neben dem Altenheim und ganz nah am Stadtzentrum. "Zum Glück wurden wir uns mit der Stadt einig und hoffen, im Mai beginnen zu können", sagt Lamers.

Architekt Heinz Wrede, seit Jahrzehnten für die Bruderschaft aktiv, plante einen Komplex, der ebenerdig und rollstuhltauglich Platz für zwölf Tagesgäste bietet und darüber für sechs Wohnungen in Größen von 48 bis 75 Quadratmetern. Alle verfügen über eine nach Süden ausgerichtete Loggia, von der aus die Bewohner Richtung Maria-Magdalena-Kirche blicken können. Es schließen sich Wohn-Esszimmer, Schlafzimmer, Bad, Diele und Vorratskammer an. Natürlich können die Mieter die Einrichtungen des Altenheims nach Bedarf mitnutzen.

"Es gibt immer noch eine Schwellenangst gegenüber Senioreneinrichtungen", weiß Norbert Lamers. Wer sich in seinem Haus einmal umsehe, sei meist positiv überrascht. Die Möglichkeit, den Service einer Tagespflege zu nutzen, könne ebenfalls helfen, Sorgen abzubauen. "Wir hören, dass sich ältere Menschen, die ein paar Mal in der Woche eine Tagespflege besuchen, schnell wohl fühlen, weil sie dort nicht nur versorgt werden, sondern auch Beschäftigung finden und vor allem Kommunikation erleben", berichtet Lamers. Willi van Kempen, der Rendant der Bruderschaft, hält diesen Aspekt ebenfalls für besonders wichtig. Einen weiteren allerdings auch: Pflegende Angehörige, die Mutter oder Vater von morgens bis zum Nachmittag gut untergebracht, versorgt und gefördert wissen, finden Zeit für Besorgungen und können sich mal erholen. Was ganz wichtig ist, um für längere Zeit belastbar zu bleiben.

"Unser Personal muss nicht nur pflegerisch ausgebildet sein, sondern auch therapeutische Angebote machen können. Vor allem erwarte ich, dass die Mitarbeiter das Herz am rechten Fleck haben", sagt Lamers - fürs Wohlgefühl der Gäste ist dies das Allerwichtigste.

Wer Leistungen aus der Pflegekasse bezieht, kann die Stunden, die er in der Einrichtung bucht, daraus bestreiten. "Das ist ganz unterschiedlich: mancher kommt nur einen Tag in der Woche, andere vielleicht zwei- oder dreimal", weiß Lamers. Deshalb wird er für seine zwölf Plätze, damit die optimal ausgenutzt werden können, sicherlich 30 Senioren "aufnehmen", die zum Teil abwechselnd anwesend sein werden.

(RP)
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