Goch Die Basilika wird zum TV-Konzertsaal

Goch · Am Samstag wird das Weihnachtskonzert aufgezeichnet, bei dem der Bundespräsident zu Gast ist. Derzeit läuft der Aufbau im Gotteshaus. Das Innere ist kaum wiederzuerkennen. Auch die Sicherheit spielt eine große Rolle.

 Kontraste in der Basilika: Ein Techniker packt beim Aufbau für die TV-Aufzeichnung in dem Gotteshaus mit an.

Kontraste in der Basilika: Ein Techniker packt beim Aufbau für die TV-Aufzeichnung in dem Gotteshaus mit an.

Foto: Latzel

Alles was rund um Kappellenplatz und Basilika passiert, steht in Kevelaer immer im Fokus des öffentlichen Interesses. Kein Wunder also, dass sich gestern im Internet schnell verbreitete, dass am Gotteshaus viel Security zu sehen war. Schnell gab es alle möglichen Spekulationen. Fakt ist, dass der Bereich aktuell gesperrt ist und überwacht wird, weil dort am Samstag das Weihnachtskonzert mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aufgezeichnet wird.

Draußen vor der Kirche ist es ruhig, innen laufen die Vorbereitungen. Und wer die Basilika betritt, erkennt das Gotteshaus kaum wieder. Überall stehen Kisten mit Technik, Kirchenbänke sind zur Seite gerückt, Gerüste für Scheinwerfer installiert. Allein fünf Tonnen Bühnentechnik sind nach Kevelaer gebracht worden. Sogar frische Tannenbäume werden aufgestellt, damit die Kirche am Samstag in Weihnachtsstimmung ist.

Ein riesiger Aufwand. Schließlich soll das Konzert im ZDF optisch und akustisch optimal in Szene gesetzt werden. Die größte Veränderung gibt es rund um den Altar. Damit dort oben der Knabenchor der Chorakademie Dortmund singen kann, sind ganz neue Stufen angefertigt worden. Im Fernsehen wird man davon nichts merken. Denn die Kunststufen sind perfekt dem Marmorboden der Basilika nachempfunden. "Vorgabe war, dass alles so aussieht, als wenn das immer hier so steht", erläutert Bühnenmeister Lars Jacob, der das technische Konzept entwickelt hat. Damit die Illusion auch perfekt wird, war ein Kunstmaler in der Basilika. Hat sich den Fußboden angesehen, Fotos angefertigt und so den originalen Farbton aufgegriffen. Daraus wurden schließlich die Platten angefertigt, entsprechend zugeschnitten und gestrichen, so dass sie jetzt wie Marmorstufen am Altar wirken. Seit Anfang der Woche wird in der Basilika gearbeitet. Das Gotteshaus ist seitdem für das Publikum gesperrt. Nicht nur, damit dort in Ruhe gearbeitet werden kann, es geht auch um die Sicherheit. Kurz vor dem Besuch des Staatsoberhauptes wird die Basilika noch einmal ganz genau auf Sprengstoff untersucht. Ohnehin steht die Sicherheit im Fokus. Steinmeier wird mit seiner Frau erst kurz vor der Aufzeichnung um 18 Uhr am Samstag nach Kevelaer kommen. Zu dem Konzert haben nur rund 300 geladene Personen Zugang. Sie durchlaufen am Eingang einen aufwändigen Sicherheitscheck. Dem wird sich vermutlich auch der Bürgermeister unterziehen müssen, der mit seiner Frau am Konzert teilnimmt. "Es ist natürlich eine Ehre, wenn das Staatsoberhaupt nach Kevelaer kommt", sagt Dominik Pichler. "Ich hätte mir gewünscht, dass er etwas länger bleibt, damit ich Gelegenheit gehabt hätte, ihm mehr von unserer Stadt zu zeigen."

Nach dem Konzert wird Steinmeier im kleinen Kreis ein kleines Abendessen im Priesterhaus einnehmen, bevor er sich um 19 Uhr ins Goldene Buch der Stadt einträgt. Anschließend sind die Gäste noch zu einem Empfang eingeladen. Viel werden die Kevelaerer vom Bundespräsidenten also nicht mitbekommen. Sie werden sich mit der TV-Sendung trösten müssen, die am Heiligabend im ZDF ausgestrahlt wird.

(zel)
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