Goch Der Weg zum Gradierwerk

Goch · Beim Sole- und Pilgerpark gibt es einen festen Termin: Bis Ende Februar muss der Förderantrag für 1,8 Millionen Euro beim Land vorliegen. Am Konzept wird gefeilt. Wie eine solche Anlage aussehen könnte, zeigt das Beispiel Bad Salzuflen.

 So sieht das Gradierwerk aus, das 2007 in Bad Salzuflen errichtet wurde.

So sieht das Gradierwerk aus, das 2007 in Bad Salzuflen errichtet wurde.

Foto: ""

Am Konzept für ein Gradierwerk mit Sole- und Pilgerpark wird weiter gearbeitet. Wie berichtet, hat sich die Stadt beim Förderwettbewerb Erlebnis.NRW durchgesetzt und den Zuschlag für eine Fördersumme von 1,8 Millionen Euro erhalten. Um das Geld auch tatsächlich zu bekommen, muss noch der konkrete Antrag gestellt werden. An dem wird derzeit gearbeitet. "Aber das ist eigentlich nur Formsache", sagt Wirtschaftsförderer Hans-Josef Bruns, der im Rat noch einmal den derzeitigen Stand des Projekts skizziert hatte.

Wie berichtet, soll auf der Hüls ein Gradierwerk gebaut werden, eingebettet in einen Pilger- und Solepark. Weiterer Bestandteil ist das Gesundheitszentrum, das Investor Soleo entwickeln will. Der Kaufpreis für das Grundstück soll in das Projekt fließen. 800.000 Euro sind dafür veranschlagt. Da beim gesamten Projekt mit rund 2,26 Millionen Euro kalkuliert wird und es eine Fördersumme von 1,8 Millionen Euro geben soll, würden damit 400.000 Euro eingespart, die in den Haushalt fließen könnten.

Für das reine Gradierwerk geht Bruns von Kosten von rund 800.000 Euro aus. Hinzu kämen die ergänzenden Angebote wie Park, Pilgerinformation, Kneippbecken, Kräuter- und Bibelgarten und Barfußpfad. Auch ein Inhalationspavillon wäre möglich. "Es geht um das Gesamtkonzept ,Gesund an Körper und Seele', das sich auch mit dem Wallfahrsort ergänzt", sagt Bruns. Das genaue Konzept wird erarbeitet.

 Die Anlage im Kurort Bad Salzuflen ist innen zugänglich. Das ist auch eine Option für das Gradierwerk, das in Kevelaer geplant wird.

Die Anlage im Kurort Bad Salzuflen ist innen zugänglich. Das ist auch eine Option für das Gradierwerk, das in Kevelaer geplant wird.

Foto: Stadt Bad Salzuflen

Dann wird es beispielsweise um die Frage gehen, wer das Gradierwerk später betreibt und wie es genau gestaltet wird. Bekanntlich gibt es den Vorschlag, die Anlage wie eine Muschel zu gestalten, um damit den Bezug zum Pilgern herzustellen. Geklärt werden soll dann auch, ob das Gradierwerk von innen begehbar ist. Während Kevelaer Neuling auf dem Gebiet des Gradierwerks ist, gehört es in Bad Salzuflen schon lange zum Stadtbild. Die Salzquellen haben der Kommune in Lippe einst sogar den Namen gegeben. Seit mehr als 250 Jahren gibt es dort ein Gradierwerk und hat die Stadt auch zum Kurort gemacht. Interessant ist, dass die Kommune 2007 ein ganz neues Gradierwerk gebaut hat. Auch wenn noch offen ist, was genau in Kevelaer entstehen wird, zeigt die Anlage in Bad Salzuflen was dort möglich ist. Gebaut wurde nämlich ein Erlebnis-Gradierwerk. Es ist 80 Meter lang und 8,50 Meter hoch. Die Anlage ist auch von innen begehbar.

Im Gradierwerk befindet sich auch eine Intensiv-Inhalationskammer. Oben vom "Dach" des Gradierwerks haben Besucher einen wunderbaren Ausblick auf den Kurpark. Da Eintritt genommen wird (drei Euro), gibt es auch eine genaue Statistik über den Besuch. 25.000 Gäste kommen pro Jahr in das Erlebnisgradierwerk. 1,2 Millionen Euro hat die Anlage gekostet. Der spezielle Schwarzdorn, über den die Sole rinnt, wurde aus Polen nach Lippe gebracht. Etwa alle 15 Jahre muss das Geäst ausgetaucht werden, erläutert Oliver Siekmann, Pressesprecher der Staatsbad Bad Salzuflen GmbH. Die hohen Baukosten von rund 1,2 Millionen Euro seien darauf zurückzuführen, dass eine relativ aufwändige Betonwanne unter das Gradierwerk gesetzt werden musste. Die veranschlagte Summe von 800.000 in Kevelaer für das reine Gradierwerk sei durchaus realistisch.

Neben dem Erlebnis-Gradierwerk gibt es in Bad Salzuflen noch zwei Anlagen, die nicht begehbar sind. An denen flanieren die Besucher einfach vorbei und können die gesunde Luft einatmen. Diese Gradierwerke kosten auch keinen Eintritt. Welche Variante genau in Kevelaer realisiert wird, ist noch offen. Auch das ist Teil des Konzeptes, an dem gearbeitet wird.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort