Goch B.O.S.S.-Druck hofft trotz Insolvenz auf Firmenerhalt in Goch

Goch · Es war ein Schock für Goch und viele Freunde der Druckerei, die besonders für ihre Kunstbildbände und Kunstreiseführer bekannt ist und ausgezeichnet wurde: Im Dezember hatte Dirk Engelen, der das Unternehmen 2014 von seinem Vater übernommen hatte, Insolvenz beantragen müssen. Die Zahlungsunfähigkeit resultierte insbesondere aus dem Umstand, dass drei Großkunden absprangen, erklärte Engelen damals.

Die "Planinsolvenz in Eigenverwaltung", die am 1. Februar eröffnet wurde, hat nun das Ziel, die Firma zu restrukturieren. "Es sieht derzeit sehr positiv aus, wir sind zuversichtlich", sagt Dirk Engelen jetzt. Gerade erst habe eine Gläubigerversammlung stattgefunden, die zugestimmt hat, dass B.O.S.S. weiter in Eigenverantwortung an seiner Sanierung arbeitet - begleitet und überwacht von Rechtsanwalt Horst Piepenburg, den das Insolvenzgericht als vorläufigen Sachwalter bestellt hat. Er prüft die wirtschaftliche Situation des Betriebs und kontrolliert die Sanierungsschritte der Geschäftsführung. Unter den Gläubigern sind es insbesondere die Banken, die dem Sanierungsplan, wenn er komplett vorliegt, zustimmen müssen, damit es weitergehen kann mit B.O.S.S. Medien.

Seit September, versichert Engelen, sei die Auftragslage gut, auch in den ersten Monaten des Jahres 2016 entwickelten sich die Aufträge positiv; die Maschinen seien ausgelastet. Seit Februar zahle B.O.S.S. die Gehälter der Angestellten, die eine Weile mit Insolvenzgeld vorlieb nehmen mussten, auch wieder selbst - allerdings sind es jetzt einige weniger. "Sieben Mitarbeitern mussten wir leider kündigen, um die Kostenstruktur anzupassen", so Engelen, der Ende des Jahres noch 83 Mitarbeiter, zum Teil in Teilzeit, beschäftigt hatte.

Engelen hofft, dass das Verfahren im Herbst dieses Jahres abgeschlossen sein wird und B.O.S.S. dann unter seinem alten Namen im Gocher Industriegebiet West fortbestehen kann.

(RP)
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