Goch Bolzplatz ohne Tore - Kinder möchten kicken

Goch · Zehn, elf, zwölf Jahre alt zu sein ist schon schwierig genug. Da geht man nicht mehr auf den Spielplatz, und mit den Großen abhängen ist auch nicht das Richtige. Für kleinere Kinder gibt es überall im Stadtgebiet Spielflächen. Aber Größere haben es schwer.

 Trotz tadelloser Schusstechnik fallen auf dem Bolzplatz am Ostring keine Tore - die wurden nämlich im Vorjahr ab- und nicht wieder aufgebaut.

Trotz tadelloser Schusstechnik fallen auf dem Bolzplatz am Ostring keine Tore - die wurden nämlich im Vorjahr ab- und nicht wieder aufgebaut.

Foto: SETTNIK

Maik und sein Freund Jo sind keine großen Fußballer - es gibt schließlich noch andere Sportarten - aber ab und zu mal nach der Schule eine Runde Pölen finden die Fünftklässler cool. Bloß: Wo sollen sie das tun? Ein Platz ist am Ostring vorhanden, aber seit dem vergangenen Jahr gibt's da keine Tore mehr. Und Fußballspielen ohne Tore ist auch für Hobbykicker keine Option.

Im vergangenen Jahr hatte es geheißen, der Platz hinter dem beliebten Spielplatz am Ostring würde wieder auf Vordermann gebracht. Die alten Tore kamen weg, neue würden demnächst aufgestellt. Der Bolzplatz müsse ja grundsätzlich überarbeitet werden. Hohe Fangzäune sind inzwischen vorhanden, aber der Platz ist ein unebener Acker. An der Boxteler Straße im Hintergrund der Fläche wird ein Wohnhaus gebaut, eine Kirschlorbeer-Hecke trennt den Bereich vom "Sportplatz" ab. Über den Weg an der Arnold-Janssen-Kirche vorbei ist die frühere Wiese zugänglich, aber spielen tut auf dieser bucklig-sandigen Fläche niemand.

Maik soll im Garten seiner Eltern nicht so wild schießen - das tut den Blumen nicht gut. Und mit seiner kleinen Schwester auf den Spielplatz geht er höchstens, wenn ein Eis von gegenüber winkt. Er findet blöd, dass die meisten Jungs, wenn sie überhaupt nach draußen gehen, zuhause spielen. "Ich würd' lieber einfach mal zum Bolzplatz gehen und gucken, wer da ist", sagt er.

Einen Abenteuerspielplatz gibt es in Goch nicht, bis zum Concordia-Platz auf der anderen Seite der Innenstadt darf Maik alleine nicht fahren. Auf der Internetseite der Stadt wird der Mangel durchaus angemerkt: "Auf dem Gelände der ehemaligen Reichswaldkaserne wird es Bedarf für (. . .) neue Spielplätze geben. Sie werden im Rahmen der Entwicklung des Geländes eingeplant. Auch an anderen Stellen im Stadtgebiet und den Ortsteilen ist Spielplatzbedarf festgestellt worden", heißt es. Vielleicht denkt man da auch mal an größere Kinder.

(RP)
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