Goch Bilanz 2017: 299 Einsätze für die Gocher Feuerwehr

Goch · Die hohe Zahl der Einsätze brachte die Helfer an ihre Grenzen. Kritik geübt wurde an der Landesfeuerwehrschule.

 Am Freitagabend wurden viele Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Goch für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt. Ganz links: Stadtbrandinspektor Georg Binn, rechts davor die stellvertretende Bürgermeisterin Gaby Theissen.

Am Freitagabend wurden viele Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Goch für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt. Ganz links: Stadtbrandinspektor Georg Binn, rechts davor die stellvertretende Bürgermeisterin Gaby Theissen.

Foto: evers

Aufmerksam hörten die Politiker den Ausführungen des Leiters der Feuerwehr, Stadtbrandinspektor Georg Binn, zu. Anerkennendes Nicken gab es, als der Chef der 254 Personen starken Truppe nur einige der 299 Einsätze des vergangenen Jahres noch einmal Revue passieren ließ.

"Während ein Großteil der Einsätze zum sogenannten Standardgeschehen gehörte, musste die Gocher Feuerwehr aber auch zu mehreren Großbränden und schweren Verkehrsunfällen ausrücken", sagte Binn. Dabei machte er keinen Hehl daraus, dass die Menge die Wehrkräfte an ihre Grenzen gebracht habe. "Insgesamt betrachtet verbergen sich hinter diesen 299 Einsätzen über 8.000 Kilometer unfallfreie Fahrten mit Sonderrechten und 4.000 Einsatzstunden", bemerkte der Leiter der Gocher Feuerwehr stolz mit Blick auf sein Team, das nach wie vor über eine gehörige Portion an Motivation für den Einsatz- und den Übungsdienst verfüge.

Schließlich funktioniere eine zwischenzeitlich hochtechnisierte Wehr nicht ohne regelmäßige Übungen und Weiterbildungen, da sie sich ständig neuen Herausforderungen gegenübersehe. "Um so mehr ärgert es mich ungemein, dass wir am Institut der Feuerwehr in Münster die dringend benötigten Lehrgangsplätze nicht besetzen können", sparte Binn nicht an massiver Kritik in Richtung Landesfeuerwehrschule NRW.

Auch für Kreisbrandmeister Reiner Gilles war die Prioritätenliste des IDF mehr als unbefriedigend. Doch drückte den Chef der Feuerwehr im Kreis Kleve noch ein ganz anderer Schuh. "Immer wieder werden Informationen zu Einsätzen über die sozialen Medien verbreitet, in dem Fotos von Einsatzstellen oder Informationen zu Geschädigten und möglichen Schadensursachen veröffentlicht werden. Sogar Details zu Alarmierungen und Einsätzen der damit betrauten Einsatzkräfte werden gepostet. Informationen, die grundsätzlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind", sagte Gilles. Wobei es den Feuerwehren selbstverständlich unbenommen bleibe, nach den Einsätzen Angaben im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit zu veröffentlichen. Diese sollten jedoch im Entscheidungsbereich des Leiters der jeweiligen Feuerwehr liegen. "Private Handys haben an der Einsatzstelle nichts zu suchen und nicht autorisierte Fotos, die im Internet veröffentlicht werden, führen bei mir zur Abmahnung, wenn nicht gar zur Entlassung aus dem Feuerwehrdienst", ließ Binn keinen Zweifel daran, hier hart durchzugreifen.

Keinen Zweifel an den herausragenden Leistungen der Gocher Feuerwehr ließ Gaby Theissen, die sich in Vertretung von Bürgermeister Ulrich Knickrehm tief beeindruckt zeigte. Durch die hohe Einsatzbereitschaft und das Engagement der insgesamt 456 Mitglieder sämtlicher Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt, verfüge diese über eine große Rolle im gesellschaftlichen Leben der Weberstadt.

(sder)
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