Goch Beliebte Kasernen-Grundstücke

Goch · Auf dem Gelände der früheren Reichswaldkaserne entstehen bald die ersten Einfamilienhäuser. Alle 40 Grundstücke im ersten Baugebiet sind vergeben. Für die 35 Grundstücke des zweiten Abschnittes haben sich 80 Interessenten gemeldet.

Goch: Beliebte Kasernen-Grundstücke
Foto: GRAUPNER

Goch Große Bauprojekte verlangen oft einen langen Atem. Auch das Gelände der ehemaligen Reichswaldkaserne in Goch ist solch ein Fall. Bereits 2007 hatte die Stadt das riesige Grundstück vom Bund erworben, auf dem bis 2005 Fernmelde- und Radar-Einheiten stationiert waren. Gut zweieinhalb Jahren dauerte es zuletzt, viele alte Kasernengebäude abzureißen sowie Straßen, Parkplätze und kilometerlange Rohre auf einer Fläche von 24 Hektar zu entfernen. Erst vor gut zehn Monaten konnte die kommunale Stadtentwicklungsgesellschaft mit den Erschließungsarbeiten für den ersten Teilabschnitt anfangen.

"Die Erschließungsarbeiten sind jetzt abgeschlossen", erklärt Wolfgang Jansen von der GO! - die Gocher Stadtentwicklungsgesellschaft. Nur noch letzte Arbeiten müssten erledigt werden. Somit können ab jetzt die Bauarbeiten auf den 40 Grundstücken im ersten Abschnitt (Teil A) beginnen. Auf den Bauplätzen, die zwischen 400 und 500 Quadratmeter groß sind, werden Einfamilienhäuser entstehen.

"Die Grundstücke waren sehr nachgefragt", sagt Jansen. Zu Beginn der Planung hätten rund 350 potenzielle Käufer ihr Interesse bekundet und sich auf einer Liste eingetragen, auf Nachfrage waren rund 200 weiterhin interessiert. Nach der Reihe - nach dem Datum der Anmeldung - wurden diesen dann die Grundstücke angeboten. So gingen die 40 Grundstücke schnell weg. Rund 35 Interessierte haben sich die Bauparzellen per Option gesichert, bei den anderen ist der Verkauf schon über die Bühne gegangen. "Sie können jetzt loslegen", erklärt der Stadtentwickler. Dabei kommen die Käufer überwiegend aus Goch oder aus der näheren Umgebung.

Auch die Grundstücke im zweiten Bauabschnitt (Teil B) sind sehr nachgefragt. Obwohl der Bebauungsplan erst Ende des Jahres rechtskräftig werden soll, gibt es jetzt schon eine Warteliste mit 80 Interessenten, so der Stadtplaner. Auf dem Teilgebiet B sollen rund 35 Grundstücke angeboten werden, auch hier sollen Einfamilienhäuser entstehen. Interessierte können den Bebauungsplan ab Donnerstag bis zum 15. November bei der Abteilung Stadtplanung und Bauordnung im Neubau des Rathauses, Markt 2, 3. Obergeschoss, Zimmer 329, einsehen.

Die Einfamilienhäuser, die jetzt gebaut werden, sind die ersten Gebäude eines gesamten Stadtteils, der auf dem ehemaligen Kasernengelände entstehen soll. Insgesamt könnten 400 bis 500 Wohneinheiten Platz für über 1000 Menschen bieten. "Für Goch ist das ein gewaltiges Projekt", erklärt Jansen. Neben Einfamilienhäusern sind Doppelhaushälften und auch mehrgeschossige Wohnhäuser angedacht. Das sehen Konzepte vor - bis auf die ersten beiden Bauabschnitte gibt es noch keine festen Bebauungspläne. Das Gelände der ehemaligen Reichswaldkaserne soll in Abschnitten entwickelt und vermarktet werden. "Wir wollen das Gebiet kontinuierlich entwickeln und auf die Nachfrage reagieren" sagt Jansen.

Doch nicht nur für Häuslebauer interessieren sich für das Gelände der ehemaligen Reichswaldkaserne, auch wirtschaftlich ist es von Bedeutung. "Das Bauprojekt bringt neue Wirtschaftskraft nach Goch, Handwerker und Unternehmen aus der Region werden davon profitieren", erklärt der Vorstand der Volksbank an der Niers, Johannes Janhsen. Allein in den beiden Bauabschnitten könnten voraussichtlich rund 20 Millionen Euro investiert werden, schätzt Stadtentwickler Jansen.

(RP)
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