Uedem Bei der Fliegenkirmes geht's richtig rund

Uedem · Premiere für die Schustergemeinde: Zum ersten Mal lockt ein Breakdancer nach Uedem. Entsprechend groß war der Andrang. Sonnenschein sorgte zusätzlich dafür, dass Schausteller und Besucher zufrieden waren. Heute ist Familientag.

Erstmals konnten die Uedemer bei ihrer Fliegenkirmes einen Breakdancer begrüßen. Der Andrang war groß.

Erstmals konnten die Uedemer bei ihrer Fliegenkirmes einen Breakdancer begrüßen. Der Andrang war groß.

Foto: GOTTFRIED EVERS

Nur zwei Schläge - so hatte er es angekündigt und versprochen. Dann wurde es doch noch spannend, denn für das Ritual des Fassanstichs fehlte Bürgermeister Rainer Weber seine Brauerschürze, die er sonst immer trägt, wenn er die traditionelle Fliegenkirmes seiner Gemeinde eröffnet. Etwas nervös setzte er wieder ab und kontrollierte, ob der Zapfhahn auch zugedreht war. "Das ist mir mal in Keppeln passiert. Maria Ingenerf, die hinter mir stand, bekam die Ladung ab", sagte er, schlug zu, und nach zwei Schlägen ohne einen einzigen Spritzer floss das Bier unter dem Beifall der Umstehenden, die sich sehr zahlreich versammelt hatten.

Sofort fing der Bürgermeister an zu zapfen. Die ersten beiden Fässer spendeten der Heimat- und Verkehrsverein (HVV) und die Gemeinde Uedem. Zum Freibier gab es roten und weißen Kirmesschnaps und für diejenigen, die keinen Alkohol trinken wollten, gab es "Frei-Cola". "Auf nach Uedem und ran an die letzte Kirmes der Saison", sagte Schausteller-Chef Dirk Jansen. Mit dem Fassanstich begann auf allen Fahrgeschäften die erste Fahrt. Große Attraktion war der "Breakdancer", ein Riesenkarussell, das mit zwei großen Transportfahrzeugen angereist war. "Ein so großes Fahrgeschäft hatten wir in Uedem noch nicht. Es passte gerade rein", sagte Weber.

Gut besetzt startete der Breakdancer dann die erste Fahrt, am Kassenhäuschen bildete sich sofort eine ansehnliche Warteschlange. Alexander Jansen aus Mönchengladbach saß vor der riesigen elektronischen Steuerung, hatte alles im Griff. Der Schausteller führt den Familienbetrieb in vierter Generation. Er ist DJ, Monteur und Verkäufer in einer Person. "Ich habe meine Augen und Ohren überall", sagte der gelernte Schlosser und fuhr die Anlage gelassen auf die höchste Geschwindigkeitsstufe.

 Zwei Schläge hatte Uedems Bürgermeister Rainer Weber angekündigt, zwei Schläge waren es am Ende dann auch. Der traditionelle Fassanstich stellt für den Volksfest-Veteran kein Problem mehr dar. Selbst wenn die Glücksschürze fehlt.

Zwei Schläge hatte Uedems Bürgermeister Rainer Weber angekündigt, zwei Schläge waren es am Ende dann auch. Der traditionelle Fassanstich stellt für den Volksfest-Veteran kein Problem mehr dar. Selbst wenn die Glücksschürze fehlt.

Foto: Evers Gottfried

Drei Minuten dauert die Fahrt, die den Gästen gründlich das Gespür für oben und unten nimmt. Glückliche Gesichter aber zeigten, dass es schön war. Happy Hour hieß das Angebot der Schausteller, in der ersten Stunde die Preise zu ermäßigen. Dies wurde überall ausgiebig genutzt.

Das traumhafte Herbstwetter mit Sonne aus wolkenlosem Himmel tat seinen Teil dazu, dass eine besonders große Menschenmenge das Kirmesgelände bevölkerte. Überall funkelte und blinkte es. Lange Schlangen auch beim "Musik-Express" und dem Autoscooter, wo alle Fahrzeuge in Bewegung waren. "Nicht immer nur arbeiten, auch mal dem Alltag entfliehen", so formulierte es der Bürgermeister und diese Stimmung war zu spüren zwischen Mühlenstraße und Agathawall.

Zuckerwatten-Duft, gebrannte Mandeln, Spießbraten, Pilze mit Kräuterquark, Fisch und weitere kulinarische Verführungen lockten an jeder Ecke. Für die kleinen Kirmesbesucher war der "Magic Flight" auf dem "Pan-American" oder eine Karussell-Fahrt ins "Disney-Land" das Richtige. Beim Entenangeln und Dosenwerfen waren die Stände reichlich gefüllt mit bunten, glitzernden Preisen. Sterne, Blumen oder Herzen konnten geschossen werden, dafür gab es Kuscheltiere, überdimensionale Lebkuchenherzen und die klassische Rose.

Die viertägige Kirmes in der Schustergemeinde ist gespickt mit vielen Programmpunkten. Oldiethek und Schlagerabend sind musikalische Anziehungspunkte im großen Festzelt. Nach dem Festgottesdienst und dem Fahnenschwenken der St. Agatha-Bruderschaft am Sonntag gab es den Frühschoppen mit Live-Musik von "Idem Dito". Der heutige Montag ist Familientag mit reduzierten Preisen. Zum Dämmerschoppen ab 18 Uhr spielt "Idem Dito" noch einmal auf.

Am Dienstag heißt es dann Abschied nehmen, das große Höhenfeuerwek beginnt morgen Abend um 20.45 Uhr.

"Bis Dienstag scheint die Sonne, dann regnet es - für die Bauern. Bis dahin ,Völl Glöks met de Kirmes'", sagte der Bürgermeister.

(ath)
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