Goch AWO entscheidet Träger-Casting für sich

Goch · Lebenshilfe und Arbeiterwohlfahrt stellten im Rat ihre Konzepte für den Astra-Kindergarten vor. Ohne Gegenstimme setzte sich die AWO durch, noch während der Sitzung wurde der Vertrag unterzeichnet. Anmeldungen ab sofort.

 Bettina Trenckmann und Marion Kurth (beide AWO, v.l.) mit dem frisch unterzeichneten Vertrag.

Bettina Trenckmann und Marion Kurth (beide AWO, v.l.) mit dem frisch unterzeichneten Vertrag.

Foto: STadt goch

Bemüht unaufgeregt hatte die vergangene Ratssitzung der Stadt Goch damit begonnen, das neue "Parkraumbewirtschaftungskonzept" zu beschließen. Nach Protesten dagegen, dass die ursprünglichen Pläne keine Ausnahme-Regelungen für Dauerparker vorsah, hatte der überparteiliche Arbeitskreis seinen Vorschlag nachgebessert und Monats- beziehungsweise Jahresparkscheine integriert. Die Bürgerinitiative sprach angesichts der Höhe von mindestens 175 Euro pro Jahr zwar von einem schlechten "Scherz", aber für die Politik war jetzt offensichtlich der Zeitpunkt gekommen, die öffentliche Debatte über dieses Thema zu beenden. Die ersten Parkautomaten waren schon vor der Sitzung aufgestellt worden.

Im Anschluss daran ging es um das nächste Aufreger-Thema, in das von nun an Ruhe einkehren könnte: die fehlenden Kindergartenplätze. Darüber, dass die Zeit im Fall der Umwandlung des Jugendzentrums Astra in einen viergruppigen Kindergarten und der Errichtung einer weiteren Kindertageseinrichtung Am Sandthof drängt, gab es keinen Dissens. Doch das hielt Karl-Heinz Bremer von der CDU und Bürgermeister-Kandidat Ulrich Knickrehm vom BFG nicht davon ab, sich zunächst im persönlichen Scharmützel anzugehen.

Anschließend erläuterte Georg Caster von Verwaltungsseite noch einmal die Vorhaben und die damit verbundenen Kosten. Nachdem der Rat einstimmig der Astra-Umwandlung und der Trägerschaft durch die Martin-Franz-Stiftung des neuen Kindergartens Am Sandthof zugestimmt hatte, konnte das Träger-Casting fürs Astra beginnen. Marion Kurth, stellvertretende Geschäftsführerin der AWO, und Hermann Emmers, Geschäftsführer der Lebenshilfe, nutzten die Gelegenheit, den Volksvertretern ihr jeweiliges Konzept vorzustellen und für sich zu werben. Mithilfe einer Präsentation erklärte Kurth, dass die AWO nicht nur Erfahrung im Bereich der Organisation unter Zeitdruck entstandener Kindergärten habe (wie bei der KiTa Storchennest in Kranenburg), sondern dass man den Umbau generell für möglich halte, die Lücke von 100 fehlenden Plätzen zum 1. August damit schließen könne und bereits jetzt eine potenzielle Einrichtungsleiterin vorweisen könne. Bremers fokussierte seinen Vortrag auf die Inklusion behinderter Kinder in den Lebenshilfe-Einrichtungen (weswegen dieses Konzept gut 50 000 Euro mehr kosten würde).

 Der Gocher Rat entschied sich einstimmig für die Arbeiterwohlfahrt als Träger des Astra-Kindergartens.

Der Gocher Rat entschied sich einstimmig für die Arbeiterwohlfahrt als Träger des Astra-Kindergartens.

Foto: EVERS

Danach ging es dann tatsächlich schnell. Bürgermeister Karl-Heinz Otto forderte zur Abstimmung auf und einheitlich entschieden sich die Politiker für die AWO als Träger des neuen Kindergartens an der Pfalzdorfer Straße. Minuten später hatte AWO-Chefin Bettina Trenckmann den vorgefertigten Vertrag unterzeichnet.

"Wir werden jetzt Stellenanzeigen für Erzieher und Ergänzungskräfte aufgeben", sagte Kurth am Tag nach der Entscheidung auf die Frage nach den nun folgenden Schritten. Außerdem werde man sich um die Ausstattung der Räume kümmern, damit ab August alles fertig ist, so die 54-Jährige. Kurth empfahl auch den Eltern jener Kinder, die bislang noch keinen Platz haben, sich ab sofort bei der AWO zu melden.

Unter der Telefonnummer 02821 8993930 sei wochentags von 9 bis 16 Uhr immer jemand zu erreichen, Kontaktaufnahme per E-Mail sei auch möglich unter info@awo-kreiskleve.de

(miba)
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